Langstrasse: Jetzt spricht Zeuge des Lugano-Bar-Mordes
Eine Woche nach dem Mord in der Lugano-Bar an der Zürcher Langstrasse wird weiter nach dem Täter gefahndet. Jetzt spricht ein Zeuge über die schreckliche Tat.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zeuge berichtet vom brutalen Mord in der Lugano-Bar an der Zürcher Langstrasse.
- Ein Mann erstach dort letzte Woche einen langjährigen Mitarbeiter - die Fahndung läuft.
- Die Polizei geht verschiedenen Hinweisen nach, doch es wurde noch niemand verhaftet.
Vor einer Woche kam es in der Lugano-Bar an der Zürcher Langstrasse zu einer Tragödie. Ein Mann erstach einen langjährigen Mitarbeiter der Bar (†64). Nach dem Täter wird noch immer gefahndet. Doch bis heute fehlt von ihm jede Spur.
Gegenüber dem «Blick» erzählt nun ein Zeuge von der schrecklichen Tat. Der Bar-Gast sagt, er sei mit einem Kollegen in der Lugano Bar gewesen, als es zum Mord gekommen sei. Sie hätten Weisswein getrunken, so der Mann, der anonym bleiben wollte.
In der Ecke hätten sie einen Mann gesehen, der eine Baseballmütze nach hinten gerichtete getragen habe. «Wir kannten ihn nicht», so der Bar-Gast. Plötzlich sei der Mann aufgestanden, hinter die Bar gegangen und etwas in Richtung des Opfer gesprüht.
«Es war aber kein Tränengas, denn es juckte nicht in den Augen.» Anschliessend habe der Mann ein riesiges Messer gezückt und «sechs oder sieben Mal» zugestochen. Er und sein Kollege seien gut einen Meter davon entfernt gewesen. «Ich werde diesen Anblick nie vergessen.»
Das Opfer sei zusammengesackt und habe nur noch «holt die Sanität» gesagt. «Ich selber konnte wegen der versprühten Substanz kaum sprechen», sagt der Bar-Gast.
Der Täter sei dann über das Opfer hinweg gestiegen – ganz ruhig. «Er stoppt vor mir und schrie mir irgendetwas zu. Das Messer hatte er immer noch in der Hand.» Er habe sich schon vorbereitet gehabt, sich zu verteidigen, erklärt der Mann, doch der Unbekannte habe dann die Bar verlassen und sei links abgebogen.
Der Bar-Gast hat daraufhin die Polizei gerufen und musste wegen des Sprays nach draussen gehen. Kurz darauf sei die Polizei gekommen. Sie hätten das Opfer hinter der blutverschmierten Bar nach draussen gezogen.
Die Sanitäter hätten anschliessend versucht, das Opfer wiederzubeleben, aber es habe nicht funktioniert. «Ich war wie in Trance, ich habe ihn seit 30 Jahren gekannt. Er war ein friedlicher und lustiger Mensch.»
Polizei geht verschiedenen Hinweisen nach
Bereits kurz nach der Tat veröffentlichte die Polizei eine Beschreibung des mutmasslichen Täters. Die Kantonspolizei Zürich, die den Fall übernommen hat, veröffentlichte auch ein Fahndungsfoto. Darauf ist ein schwarz gekleideter, 180 bis 185 Zentimeter grosser Mann zu sehen.
Mittlerweile sind bei der Kapo verschiedene Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. «Diesen Hinweisen wird derzeit nachgegangen», wird Erich Wenzinger von der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft vom «Blick» zitiert. Im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt befindet sich demnach aber derzeit noch niemand in Haft.