Laut und auf Englisch: Anwohnende von Stationsdurchsagen genervt
An der Station Sihlau in Adliswil sind die Anwohnenden genervt von den Durchsagen. Sie seien zu laut und würden ein zweites Mal auf Englisch abgespielt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Adliswiler Station Sihlau sind die Durchsagen bei einfahrenden Zügen zu laut.
- Darüber beschweren sich zumindest die Anwohnenden.
- Besonders ärgerlich finden sie es, dass die Durchsagen doppelt getätigt werden.
Die Bewohner von Adliswil sind genervt – zumindest diejenigen, die nahe der Station Sihlau wohnen. Denn die Durchsagen dort, die über Lautsprecher erfolgen, seien zu laut. Darüber berichtet die «Zürichsee-Zeitung».
Die Beschwerden richten sich insbesondere gegen die neuen Ankündigungen einfahrender Züge. Seit dem Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) in der Schweiz müssen diese nicht nur schriftlich, sondern auch akustisch erfolgen.
Diese barrierefreien Hilfen haben jedoch einen unerwünschten Nebeneffekt: Sie stören die Anwohner des Bahnhofs erheblich. Besonders ärgerlich finden sie es, dass diese Durchsagen auch noch in Englisch erfolgen – also doppelt.
Politik und SZU reagieren auf Beschwerden
Gemäss «ZSZ» hat sich auch die lokale Politik schon mit den Lärmklagen auseinandergesetzt. Dominic Muri (GLP) beispielsweise wies im Grossen Rat darauf hin, dass wegen des Denkmalschutzes Immobilienbesitzende beim Lärmschutz eingeschränkt sind. So dürfe etwa keine Mehrfachverglasung vorgenommen werden.
Stadträtin Carmen Marty Fässler (SP) bestätigte, dass sich der Stadtrat der Problematik bewusst ist und sagte: «Aufgrund diverser Reklamationen der Anwohnenden direkt an die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU)» seien bereits einige Anpassungen erfolgt. Sie fügte hinzu: «Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) prüft jetzt aber grundsätzlich, ob Durchsagen auf Englisch eingeführt oder flächendeckend abgeschafft werden sollen.»
Lautstärke reduziert und englische Durchsagen deaktiviert
Die SZU hat auf die Beschwerden mittlerweile reagiert. Auf Anfrage der «Zürichsee-Zeitung» bestätigt sie, dass sowohl Einzel- als auch Sammelbeschwerden eingegangen sind.
Daher seien die englischen Durchsagen seit Mitte Dezember im gesamten Netz wieder deaktiviert worden. Darüber hinaus sei die Lautstärke der deutschen Durchsagen im Februar für die Zeit zwischen 20 und 6.30 Uhr reduziert worden, so das Unternehmen.