Lehrer sauer: Marco Rima soll am St.Galler Bildungstag auftreten
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Rima sorgt beim St.Galler Bildungstag für eine Kontroverse.
- Dort soll er nämlich als Experte und Lehrer auftreten.
- Politiker fordern den Ausschluss von Corona-Massnahmen-Skeptiker Rima.
Am 18. November findet der nächste St.Galler Bildungstag statt. Eingeladen ist auch der Corona-Massnahmen-Skeptiker Marco Rima (62), wie das «Tagblatt» berichtet. Das sorgt für reichlich Kritik.
Ein Lehrer wendet sich an die Zeitung, wird von ihr unter dem Pseudonym David Lehmann beschrieben. Er hält fest, dass er sich nicht grundsätzlich am Auftritt des Komikers und ausgebildeten Lehrers störe.
Lehmann sagt: «Wäre es nur ein Comedy-Act, würden wir es verstehen. Damit kennt er sich aus.» Doch Rima tritt als Experte, ja als Primarschullehrer auf.
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Das sorge nicht nur bei Lehmann, sondern auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen für rote Köpfe.
«Dabei weiss ich ja nicht, wann er das letzte Mal vor einer Klasse stand.» Der Lehrer wittert taktisches Vorgehen: «Womöglich will man einer bestimmten Wählerschaft signalisieren, dass man sich gegen den Mainstream stellt.»
Das scheint nicht zu funktionieren: Einer Quelle der Zeitung zufolge würden nun mehrere Lehrpersonen die Teilnahme an der Veranstaltung verweigern.
Auftritt von Marco Rima gibt auch Politik zu denken
Thomas Hofstetter, Präsident des Mittelschullehrerinnen- und Mittelschullehrer-Verbands St. Gallen (KMV), bestätigt: Der Auftritt von Marco Rima sorgt unter Mittelschulen im Kanton für eine breite Kontroverse.
Er sagt: «Wir haben bei der Amtsleitung nachgefragt und mitgeteilt, dass die Auswahl von verschiedenen Lehrpersonen als nicht glücklich erachtet wird.»
Kritik hagelt es auch aus der Politik. Am Mittwoch reichte SP-Kantonsrat und Rorschacher Schulratspräsident Guido Etterlin beim Kantonsrat eine einfache Anfrage ein. Darin hält er fest, dass Rima in den vergangenen Jahren «nicht mehr als Komiker, sondern als prominenter Corona-Gegner» aufgefallen ist. Eine solche Person habe auf einem Podium mit zig Lehrpersonen nichts zu suchen.