Lehrer warnt: Schüler mogeln bei «Ufzgi» mit künstlicher Intelligenz
Wurde der Geschichtsaufsatz vom Schüler oder von einer künstlichen Intelligenz geschrieben? Schulen werden durch ChatGPT vor neue Herausforderungen gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die künstliche Intelligenz ChatGPT erobert derzeit das Internet.
- Die KI kann Texte zu allen möglichen Themen schreiben.
- Die Verwendung von ChatGPT wirft vor allem in der Bildung neue Fragen auf.
ChatGPT stellt gerade das Internet auf den Kopf. Hinter dem Hype steckt folgendes:
«ChatGPT ist ein fortschrittliches natürliches Sprachverarbeitungsmodell, das von OpenAI trainiert wurde. Es kann verwendet werden, um eine Vielzahl von Aufgaben wie Textgenerierung, Übersetzungen und Chatbots zu erledigen.»
Was Sie gerade gelesen haben, stammt nicht aus der Feder einer Journalistin, sondern ist die von ChatGPT formulierte Antwort auf die Aufgabe «Schreibe zwei Sätze über ChatGPT für einen Online-Artikel».
Die künstliche Intelligenz stellt damit zahlreiche Bereiche vor neue Herausforderungen – nicht zuletzt Schulen und Universitäten.
Vorbild New York?
So erzählt Jan Kirchmayr, Sekundarlehrer in Aesch BL, gegenüber «10vor10», dass etwa die Hälfte seiner 14-jährigen Schüler die Software kennen und nutzen. Als Geschichtslehrer stellt er Aufgaben, die daheim gelöst, aber in der Schule korrigiert werden. «Es kann sein, dass wir am Schluss Arbeiten korrigieren, die von ChatGPT geschrieben wurden».
Dagegen will der Lehrer, der auch im Kantonsparlament sitzt, etwas tun. Er möchte, dass die Regierung Regeln verabschiedet, die den Umgang mit ChatGPT festlegen. So wie etwa in New York (USA), wo Schulen den Zugang zur künstlichen Intelligenz gesperrt haben.
Uni Basel mit Arbeitsgruppe
Auch an der Uni Basel ist man sich den neuen Herausforderungen bewusst, man sieht aber auch Chancen. Kommunikationschef Matthias Geering sagt, man müsse den Studierenden zeigen, wie man das Tool «gescheit» einsetzt.
Doch man müsse aufpassen, «dass Prüfungen nicht so geschrieben werden, dass wir als Uni am Ende nicht wissen, ob der Text von einer Maschine geschrieben worden ist.» Man werde deshalb eine Arbeitsgruppe lancieren, die sich dem Thema annehmen werde.
Bei allem Hype um die künstliche Intelligenz, gibt es doch noch Grenzen, was ChatGPT kann, und was nicht. So stimmt bei weitem nicht alles, was ChatGPT von sich gibt. Denn ihre Informationen bezieht die künstliche Intelligenz aus einer eigenen Datenbank, die seit 2020 nicht mehr aktualisiert wurde. Mit dem Internet ist ChatGPT nicht verbunden.