Lehrerberuf ist gefragter denn je
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pädagogische Hochschule Luzern verzeichnet 18 Prozent mehr Anmeldungen für das neue Studienjahr.
- Auch andere PHs spüren die Beliebtheit des Lehrer-Berufes. Einzelne selektieren durch Aufnahmetests.
Früher die gefürchtete Autoritätsperson, heute ein Wunsch vieler junger Menschen. Nicht nur das Image der Lehrperson hat sich in den letzten 150 Jahren stark verändert. Auch die Beliebtheit des Berufes scheint stetig zu wachsen.
Überfüllte Gebäude und Aufnahmetests
Die zunehmende Popularität zeigt sich beispielsweise an der Pädagogischen Hochschule Luzern. Rund 600 angehende Lehrer haben sich für das nächste Studienjahr angemeldet. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Für Ausbildungsleiterin Kathrin Krammer erfreulich, «da wir aktuell auch wirklich die Rückmeldung haben, dass weiterhin ein Bedarf an Lehrpersonen vorhanden ist». Damit alle rund 2000 Studierenden Platz finden, ist die PH Luzern auf zehn Standorte verteilt.
Deutlich zeigt sich der Lehrer-Trend auch an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Dort gibt es für die Studiengänge der Pädagogischen Hochschule gar einen Numerus Clausus, also eine Aufnahmeprüfung für angehende Lehrer. Dasselbe an der französisch-sprachigen PH BeJuNe (Bern-Jura-Neuchâtel). Auch an der PH Bern spürt man die Begeisterung am Beruf. «Die Anmeldungen sind bei uns auf hohem Niveau stabil», so der Kommunikationsbeauftragte Michael Gerber.
Keine Mandalas malen und Namen tanzen
Was treibt so viele junge Menschen in den Lehrerberuf? Theresa Geuke studiert an der PH Luzern und ist Präsidentin der Studierendenorganisation StudOrg. Sie möchte Sek-Lehrerin werden: «Es ist einfach ein sinnvoller Beruf». Man habe viel mit Menschen zu tun und: «Ein Aspekt ist auch, dass man als Frau Teilzeit arbeiten kann, wenn man später eine Familie möchte.»
Natürlich hat man auch viel Ferien – denken viele. Doch die angehende Lehrerin verneint: «Wir malen Mandalas, auch so ein Klischee». Das Studium an der PH sei sehr zeitintensiv und mit vielen Arbeiten verbunden: «Ich habe eine Freundin, die Medizin studiert und findet, die PH sei strenger». Aber das sei natürlich sehr individuell.