Lehrerverband: Präsidentin sieht Image der Volksschule in Gefahr
Der Lehrerverband sorgt sich um das Image der Volksschule. Präsident Dagmar Rösler befürchtet, dass immer mehr auf eine Privatschule wechseln.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Image der Volksschulen ist laut LCH-Präsidentin Dagmar Rösler in Gefahr.
- Wegen des Personalmangels verstärkt sich der Trend zu Privatschulen.
- Einen Überblick über die gesamtschweizerische Situation hat der LCH aber nicht.
Dagmar Rösler ist Präsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands Schweiz (LCH). Sie sieht wegen des Personalmangels an den Schulen das Image der Volksschule in Gefahr. Das könne den Trend hin zu Privatschulen und Homeschooling verstärken.
«Das bereitet mir grosse Sorgen», sagte Rösler in einem Interview mit Tamedia. Notlösungen wie das Einstellen unqualifizierten Personals führten dazu, dass Kinder in der Schule zunehmend betreut und nicht ausgebildet würden. Das monierte der Lehrerverband am Montag zuvor an einer Pressekonferenz.
Wie prekär sich die Situation genau gestaltet, weiss der LHCallerdings nicht. Im Interview sagte Rösler: «Ich habe leider keine Übersicht über die gesamtschweizerische Situation.» Es sei schwierig, an gesicherte Zahlen zu kommen. Schulbehörden hielten sich bedeckt bei entsprechenden Anfragen.
Das habe sich gezeigt, als der Lehrerverband erfahren wollte, wie viele Kinder aus der Ukraine in Kantonen die Schule besuchten. «Niemand hat Zahlen geliefert», so Rösler. Das könne daran liegen, dass die Schulbehörden befürchteten, solche Zahlen könnten gegen sie verwendet werden. Von der Politik erhofft sich Rösler nun langfristige Lösungen und nicht nur Lippenbekenntnisse «vor offenem Mikrofon».