Linke Aktivisten haben im Protest gegen die «kapitalistische Aufwertung» die Kasernenwiese besetzt. Die Polizei lässt die Besetzer bis auf Weiteres gewähren.
Kaserne
Die Kasernenwiese in Zürich ist besetzt. (Archivbild) - X/@Medien_News

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kasernenwiese in Zürich wurde besetzt.
  • Linke Aktivisten protestieren gegen die «kapitalistische Stadtaufwertung».
  • Sie haben vor, das ganze Wochenende über zu bleiben.
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Linke Aktivistinnen und Aktivisten haben am Freitagabend die Kasernenwiese in der Stadt Zürich in Beschlag genommen. Sie haben das Gelände mit Stellwänden und Plastikplanen abgeriegelt.

Die Aktion richtet sich «gegen die kapitalistische Stadtaufwertung», wie es in einem Communiqué vom Freitagabend hiess. Die Besetzerinnen und Besetzer kündigten an, das ganze Wochenende über bleiben zu wollen. Auf dem Programm stehen unter anderem Filmaufführungen und Konzerte.

Kasernenwiese
Die Kasernenwiese in Zürich ist besetzt. (Archivbild) - keystone

Trotz anfänglicher Spannungen beruhigte sich die Situation schnell, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Die Polizei hielt sich zurück und kontrollierte die Umgebung, griff jedoch nicht ein. Noch gibt es keine Berichte über Zwischenfälle auf dem Gelände.

Wie sie gegenüber der Zeitung erklärt, lasse sie die Aktivisten bis auf Weiteres gewähren.

Die Besetzer behaupten, ihre Aktion sei ein Versuch, auf verschiedene soziale Missstände aufmerksam zu machen. «Wir haben uns selbstbestimmt die Kasernenwiese genommen, um zu zeigen, dass eine andere Stadt möglich ist», schrieben sie in ihrer Mitteilung.

Nicht die erste Aktion

In Zürich gab es bereits ähnliche Aktionen, so beispielsweise 2008, als das alte Hardturmstadion für eine Veranstaltung genutzt wurde, die unter dem Namen «Brotäktschen» lief. Die Aktionen blieben friedlich und wurden nach ein paar Tagen ohne Zwischenfälle beendet.

Die Besetzer sehen sich selbst in der Tradition der «Reclaim the Streets»-Bewegung, die ihre erste Demonstration in Zürich im Jahr 1999 hatte.

In ihrer Mitteilung verweisen sie auf dieses Erbe und ihre Entschlossenheit, den öffentlichen Raum für kollektive und gemeinnützige Zwecke zu nutzen und betonen die Notwendigkeit einer alternativen, inklusiven Stadtgestaltung hinweisen.

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