Long Covid: Betroffene oftmals schwer einzustufen
Betroffene von Long Covid verlieren teils ihren Job, da sie nicht mehr arbeiten können. Was danach passiert, ist in vielen Fällen unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- Offizielle Zahlen und Standards bezüglich Long Covid existieren in der Schweiz nicht.
- Deshalb ist es oft aufwendig für Versicherungen und Behörden, die Fälle einzustufen.
- Tausende Menschen müssen daher um finanzielle Einkünfte bangen.
Zahlreiche Long-Covid-Patienten in der Schweiz haben wegen Beeinträchtigungen aufgrund ihrer Krankheit ihre Arbeit verloren. Nun müssen die Betroffenen laut der Sendung «Forum» auf «Radio SRF1» um eine mögliche IV-Rente bangen.
Grund dafür sei die Tatsache, dass Long Covid noch nicht als objektives Krankheitsbild erforscht und anerkannt sei. Monatelange Evaluationen auf Fallbasis kämen daher auf die Patienten zu. 2021 und 2022 gab es laut «SRF» rund 2000 Erfassungen von Personen, die langfristig durch ihre Covid-Erkrankung eingeschränkt sind.
Bei «Forum» äusserte sich Florence Isler, die Vizepräsidentin des Vereins Long Covid Schweiz, zu der Problematik: «Tausenden läuft jetzt nach zwei Jahren Erkrankung die Taggeldversicherung aus und sie verlieren reihenweise Jobs, Geld, ihre Beziehungen, ihre Pension.» Laut Isler sei jeder Long-Covid-Fall eine Angelegenheit für die IV.
Long Covid ein «schwer objektivierbares Krankheitsbild»
Dem entgegnet Thomas Pfiffner, Leiter der IV-Stelle Kanton Graubünden und Vorstandsmitglied der IV-Stellen-Konferenz Schweiz: «Die IV-Stellen sind verpflichtet, die Erwerbsfähigkeit und in diesem Zusammenhang den Gesundheitszustand der Betroffenen genau abzuklären.» Long Covid sei ein sogenanntes «schwer objektivierbares Krankheitsbild» und müsse daher für jeden Fall genauestens abgeklärt werden.