Long-Covid-Betroffene werfen Bund eine Politik des Wegschauens vor
Der Bund wird von der Organisation Long Covid Schweiz kritisiert. Sie bemängelt, dass der Bund ein Long-Covid-Register ablehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Long Covid Schweiz kritisiert den Bundesrat und das BAG für die Corona-Politik.
- Dies, weil bisher keine genauen Daten zu den Langzeitfolgen von Corona gäbe.
- Somit würden einige Geschädigte als Kollateralschaden hingenommen.
Die Patientenorganisation Long Covid Schweiz übt scharfe Kritik am Bundesrat sowie am Bundesamt für Gesundheit (BAG). Auch nach zwei Jahren zögern es die Verantwortlichen heraus, das Ausmass der Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen zu beziffern. So lautet der Vorwurf.
Damit würden gewisse Pandemiegeschädigte ausgeblendet oder als Kollateralschaden hingenommen, schrieb Long Covid Schweiz am Montag in einer Stellungnahme. Die Politik fokussiere sich einseitig auf die akute Situation mit Infektionsahlen, Spitaleinweisungen und Todesfällen.
Long-Covid-Register nicht zielführend
Hintergrund ist, dass der Bund in der vergangenen Woche die Einführung eines Long-Covid-Registers als nicht zielführend abgelehnt hatte. Die Patientenorganisation fordert nach eigenen Angaben seit mehr als einem Jahr, Fälle und Krankheitsverläufe systematisch zu erfassen. Sie erhofft sich davon unter anderem neue Erkenntnisse in Bezug auf Behandlungsmöglichkeiten.
Auch nach bald zwei Jahren würden die Probleme der Betroffenen von den politischen Entscheidungsträgern nicht ernst genommen. So hiess es im Communiqué weiter. Trotz anderslautender Aussagen sei die medizinische Versorgung unzureichend, in der Forschung brauche es zusätzliche Anstrengungen.