Lonza-Chef Albert Baehny freut sich auf mehr Freizeit
Albert Baehny tritt als Verwaltungsratspräsident von Lonza zurück und blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück.
Albert Baehny blickt auf eine lange und erfolgreiche Karriere bei Lonza und davor bei Geberit zurück. Den Sanitärkonzern machte er gross, die Lonza baute er grundlegend um. Im Mai gibt er das Amt des Verwaltungsratspräsidenten ab – und freut sich auf mehr Freizeit.
«Irgendwann wollte ich mehr Zeit für mich haben, für meine Familie und meine Hobbys», sagte der 71-jährige am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. «In dem Alter ist das ja erlaubt», fügte er lachend an.
Es handle sich also um eine sehr persönliche Entscheidung und habe nichts mit Lonza zu tun, betonte Baehny, der dem Unternehmen als Chairman bis zum 8. Mai und als CEO vielleicht noch etwas länger erhalten bleibt.
Zum Pharma-Zulieferer umgebaut
Unter der Regie von Baehny wurde Lonza von einem Chemieunternehmen zum weltweit führenden Zulieferer für Pharma-, Biotech- und Spezialchemie-Märkte umgebaut. In seine Amtszeit fiel der Verkauf der Chemiesparte vor gut drei Jahren.
«Die Trennung von der Chemiesparte LSI war eine gute und die richtige Entscheidung», blickt Baehny zurück. Man habe so eine «ganz auf CDMO fokussierte Firma etabliert.»
Nicht nur in der Schweiz wurde Lonza während der Corona-Pandemie für den Impfstoffauftrag von Moderna bekannt. «Wir haben es geschafft, die Covid-Impfstoff-Produktion in nur sechs Monaten auf die Beine zu stellen und so wahrscheinlich dazu beigetragen, Millionen von Menschenleben zu retten», sagte der Lonza-Lenker.
Die Suche nach einem neuen Konzernchef
Baehny hat heute zwei Hüte bei Lonza auf: denjenigen des Verwaltungsratspräsidenten und denjenigen des CEO ad interim. Während die Suche nach einem neuen Konzernchef noch ein paar Monate in Anspruch nehmen wird, ist Baehnys Nachfolge im Aufsichtsgremium schon bekannt: Der Niederländer Jean-Marc Huët wird ihn nach der Generalversammlung beerben.
«Ich war nicht in den Prozess involviert, da es nicht meine Aufgabe ist, meinen eigenen Nachfolger zu wählen», sagte Baehny. Eines könne er aber nach einem Kontakt mit Huët sicher sagen: «Er hat die Erfahrung und die Fähigkeiten, um die Lonza zu führen.» Er stehe voll hinter dem Entscheid, betonte er.