Für Uhus, Störche und andere grosse Vögel ist der Stromschlag eine der häufigsten nicht natürlichen Todesursachen. Die Achillesferse ist der sogenannte Mastschalter zuoberst auf dem Mastkopf. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) skizzierte das Unternehmen Rauscher & Stoecklin nun Lösungen für dieses Problem.
strommangel
Stromleitungen. (Archiv) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das beste Rezept, um das Mittelspannungsnetz stromschlagsicher zu bauen, ist die Verlegung der Kabel in die Erde.
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Dies werde zurzeit in der Schweiz ohnehin meist so gehandhabt, wie das Bafu in seinem Magazin «die umwelt» berichtet. Im Gebirge, wo dies nicht möglich oder zu teuer sei, liessen sich gefährliche Stützisolatoren etwa durch weniger problematische Hängeisolatoren ersetzen.

Dennoch bleibt ein Problem bestehen - die Mastschalter. Diese Geräte befinden sich meist zuoberst auf dem Mastkopf und enthalten offene, spannungsführende Drähte, die sich nicht so einfach isolieren lassen. Auch kleinere Vögel - ab der Grösse einer Krähe - können einen Kurzschluss auslösen, weil die Drähte nahe beieinanderliegen. Gefahrenstellen gibt es vielerorts: Von den 1500 gefährlichen Mittelstrommasten, die die Vogelwarte allein in der Walliser Rhoneebene inventarisiert hat, tragen 330 einen Mastschalter.

Im Rahmen des Projekts «Vogelsichere Mastschalter» präsentierte die Schweizer Firma Rauscher & Stoecklin nun Lösungen für sowohl bestehende als auch neue Mastschalter.

Demnach liessen sich bei bereits installierten Geräten Unfälle verhindern, wenn gefährliche Teile mit Kunststoff vollständig abgedeckt würden. Die Kosten, ausschliesslich der Montagekosten, liegen zwischen 2600 und 4200 Franken. Für Neuanlagen gibt es gemäss Rauscher & Stoecklin vogelsichere Mastschaltertypen, deren Kosten zwischen 7700 bis 11’800 Franken liegen und die in Deutschland bereits genutzt werden.

«Die vorgeschlagenen Lösungen sind zwar nicht billig, aber auch nicht übermässig teuer», liess sich Elisa Baer vom Bafu zitieren. Nun geht es gemäss Bafu darum, mit den Netzbetreibern zu schauen, welche Lösungen praktikabel seien und ob die Bereitschaft bestehe, diese auch umzusetzen.

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