Lötschberg-Basistunnel ab Freitagabend wieder durchgängig befahrbar
Der Lötschberg-Basistunnel ist bald wieder durchgängig befahrbar: Die BLS öffnet am Freitag um 17 Uhr die zweite Röhre für den Bahnverkehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BLS öffnet am Freitag die zweite Röhre des Lötschbergtunnels für den Bahnverkehr.
- Nach einem Wasser- und Sandeinbruch war diese für den Zugverkehr gesperrt.
- Bis Herbst 2020 will die Bahn nun langfristige bauliche Massnahmen ausarbeiten.
Der Lötschberg-Basistunnel ist bald wieder durchgängig befahrbar: Die BLS öffnet am Freitag um 17 Uhr die zweite Röhre für den Bahnverkehr. Die Aufräumarbeiten nach dem erneuten Wassereintritt sind abgeschlossen. Das teilte die Bahn am Mittwoch mit.
Die Oströhre im doppelspurigen Tunnelabschnitt war seit dem Wasser- und Sandeintritt vom 13. März gesperrt. Der Bahnverkehr konnte dennoch abgewickelt werden, da der öffentliche Verkehr wegen der Corona-Epidemie ohnehin reduziert wurde.
Mittlerweile hat die BLS den Sand im Tunnel abgesaugt und weggebracht. Die Abwasserleitungen wurden gespült und das Tunnelgewölbe gereinigt.
Bauliche Massnahmen werden ausgearbeitet
Bis Herbst 2020 will die Bahn langfristige bauliche Massnahmen ausarbeiten: Wasser- und Sandeintritte sollen künftig bewältigt werden, ohne dass der Bahnverkehr beeinträchtigt wird. Die BLS wird ihre Vorschläge dem Bundesamt für Verkehr zur Plangenehmigung unterbreiten.
Um die betroffene Stelle im Tunnel mittelfristig zu sichern, hat die Bahn in der Oströhre Absetzbecken aus Stahl eingebaut. Sie überwacht die Stelle mit Kameras; zudem gibt es regelmässige Kontrollgänge. So soll sichergestellt werden, dass bei einem erneuten Wasser- und Sandeintritt sofort die nötigen Massnahmen eingeleitet und allenfalls der Bahnverkehr unterbrochen wird.
Zweimal Wasser und Sand eingedrungen
Bereits am 6. Februar war im Doppelspurabschnitt zwischen Ferden und St. German VS Wasser und Sand eingetreten.
Am 13. März kam es an der gleichen Stelle zu einem zweiten Wassereintritt mit mehr Sand.
Die betroffene Stelle des Tunnels liegt in einer wasserdurchlässigen Kalkschicht mit Karststrukturen. Veränderungen im Wasserhaushalt im Berginnern lassen sich laut BLS nicht vorhersehen.