Löwen-Aus bei Circus Royal bestärkt Tierschützer

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Zürich,

Der Circus Royal streicht die Löwen per sofort aus dem Programm. Doch nur vorübergehend. Tierschützer sagen: Jetzt braucht es erst recht ein Verbot.

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Circus Royal streicht Löwen wieder vom Programm. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Circus Royal hat per sofort seine Löwen-Nummer vom Programm gestrichen.
  • Der Zirkusdirektor schaut sich jedoch schon für eine neue Raubtier-Nummer um.
  • Tierschützer fordern nun umso mehr ein ganzheitliches Verbot von Wildtieren im Zirkus.

Der Kampf um ein Wildtier-Verbot im Zirkus geht weiter. Als der Circus Royal zu Beginn des Jahres wieder eine Löwen-Nummer ankündigten, liefen Tierschützer Sturm. Der Zirkus hatte als einziger Schweizer Zirkus noch eine Raubtiernummer.

Hatte – Denn jetzt hat der nationale Zirkus die Löwen wieder vom Programm genommen.

Circus Royal
Der Circus Royal streicht die Löwennummer mitten auf der Tournee wieder aus dem Programm. - Nau

Aus «rein wirtschaftlichen Gründen», beteuerte der Zirkusdirektor. Doch: Man schaue bereits für eine neue Raubtiernummer, die wirtschaftlich besser passe. Denn es sei kein Kniefall vor den Tierschützern. Diese sehen das anders – Ein Verbot muss her.

Löwen sind kein Publikumsmagnet mehr

Wie der Royal-Direktor Oliver Skreinig zu Nau sagte, hätten die Löwen «sowieso nicht wirklich Publikumsinteresse gebracht.» Für die Stiftung Tier im Recht geht diese Begründung nicht auf. Denn das fehlende Interesse sei vielmehr eine Bestätigung, «dass Wildtiere im Zirkus nicht mehr zeitgemäss sind.»

Gleichzeitig kündigte Skreinig an, wieder eine neue Raubtier-Nummer aufzunehmen. Vielleicht sogar wieder mit Löwen, falls es wirtschaftlich passe. Die Tierschutz-Stiftung «kann diese Ankündigung im Anschluss an das plötzliche Aus der Löwennummer von Thomas Lacey nicht nachvollziehen.»

Circus Royal
Thomas Lacey ist ein bekannter Dompteur und Löwen-Trainer. - Circus Royal / Alexander Leumann 2019

Denn aus ihrer Sicht «ist es unverantwortlich, den Zirkusunternehmen die Entscheidung über Wildtierdarbietungen zu überlassen.»

Kampf um ein Verbot geht weiter

Zwar ist Zirkusdirektor Skreinig überzeugt: «Den Löwen ging es sensationell!» Doch mehrere Tierschützer sehen dies anders. Tier im Recht kämpft gemeinsam mit Vier Pfoten und Pro Tier seit Längerem für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus.

Oder wie sie es nennen, «für ein längst überfälliges, gesetzlich verankertes Verbot.»

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Erst noch im März zeigte der Circus Royal vor Ort, wie es den Löwen geht. - Nau

Das zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) will von einem Verbot bisher jedoch nichts wissen. So erklärte der Bund bei Nau, dass erst 2015 strengere Vorschriften für die Haltung von Wildtieren erlassen wurde.

Doch: Eine erste Bilanz der geänderten Verordnung sei für Mitte 2019 vorgesehen. Ob der Fall beim Circus Royal auch gesetzliche Veränderungen mit sich zieht, bleibt abzuwarten.

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