Luftwaffe

Luftwaffe übt Anfang Juni Starts und Landungen auf der Autobahn A1

Keystone-SDA
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Bern,

Anfang Juni verwandelt sich ein Abschnitt der Autobahn A1 in einen Lande- und Startplatz für F/A-18-Kampfjets.

F/A-18-Jets
Anfang Juni wird die A1 für Übungen mit F/A-18-Jets gesperrt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Anfang Juni landen und starten in der Waadt zwischen Payerne und Avenches F/A-18-Kampfjets auf der Autobahn A1. Stattfinden wird diese Übung am 5. Juni. Für Spotterinnen und Spotter gibt es allerdings keine freien Plätze mehr; das Gelände wird grossräumig abgesperrt.

Konkret handelt es sich um die Übung «Alpha Uno», wie das Verteidigungsdepartement (VBS) im Internet schreibt. Die Luftwaffe verfüge heute die drei Jet-Flugplätze, nämlich in Payerne, Emmen LU und Meiringen im Berner Oberland. Diese Konzentration auf wenige Orte mache sie anfällig und verwundbar.

Ende Januar bewilligte der Bundesrat die Sperrung der A1 für die Übung mit F/A-18-Jets. Deren Ziel ist es, die Fähigkeit zur Dezentralisierung zu testen und zu erweitern. Dezentralisierung meint die Fähigkeit, Menschen und deren Material innerhalb von kürzester Zeit im ganzen Land zu verteilen.

Die Luftwaffe will überprüfen, ob ihre Kampfflugzeuge auch von improvisierten Standorten – wie eben Autobahnen – aus einsetzbar sind und dort starten und landen können. Ein Grund dafür ist die sich verschlechternde Sicherheitslage in Europa – die Armee will ihre Verteidigungsfähigkeit stärken.

Autobahn wird zur Piste umgestaltet

Nach der Landung auf der Autobahn werden die F/A-18-Jets für den Abflug vorbereitet. Dazu gehöre auch, die Flugzeuge zu betanken, sagte Armeesprecher Mathias Volken der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Wie viele Armeeangehörige daran teilnehmen, gab der Sprecher mit Verweis auf die operative Sicherheit nicht bekannt.

Für die Übung wird der Autobahnabschnitt zur Piste umgestaltet. Unter anderem muss die Mittelleitplanke abgebaut werden. Und aus Gründen der Flugsicherheit sind spezielle Markierungen auf der Fahrbahn nötig, wie Volken ausführte.

Diese Arbeiten übernehmen Armeeangehörige, zivile Angestellte des Bundesamtes für Strassen (Astra) sowie die Kantonspolizeien der betroffenen Kantone Waadt und Freiburg. Nach der Übung werden die Leitplanken wieder eingebaut und die Bodenmarkierungen entfernt.

Eine Premiere ist diese Übung für die Luftwaffe nicht. Denn vergleichbare Tests auf Nationalstrassen wurden während des Kalten Kriegs insgesamt zehn Mal durchgeführt, wie Volken sagte.

Die erste fand 1970 zwischen Oensingen SO und Härkingen SO statt. Weitere gab es danach unter anderem bei Flums SG, in Alpnach OW und in Münsingen BE.

Vorbereitung seit 1995

Die bisher letzte Übung führte die Luftwaffe 1991 bei Lodrino TI durch. Der Autobahn-Abschnitt bei Payerne wurde nach Angaben von Armeesprecher Volken schon 1995 beim Bau für Kampfjet-Übungen vorbereitet. Ausserdem eigne er sich auch wegen des Verkehrsaufkommens, der Möglichkeiten, Umfahrungen einzurichten und auch wegen des direkten Anschlusses an den Militärflugplatz Payerne.

Der Luftraum über dem Testgelände wird denn auch standardmässig vom Flugverkehrskontrolldienst innerhalb der Kontrollzone des Militärflugplatzes überwacht. Dort Drohnen aufsteigen zu lassen, ist aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.

Für die Übung mit den Kampfjets wird die A1 in der Waadt zwischen Payerne und Avenches während maximal 36 Stunden gesperrt, nämlich ab 4. Juni um 21.00 Uhr bis zum 6. Juni um 06.00 Uhr.

Verkehrsbeeinträchtigung

Der Verkehr wird über das kantonale Strassennetz umgeleitet. Das Übungsgelände werde grossräumig abgesperrt, sagte Volken. Für Spotterinnen und Spotter wird es deshalb schwierig, die Landungen und Starts vor Ort mitzuverfolgen.

Ein öffentlicher Anlass sei die Übung nicht, schreibt das VBS, sondern eine militärische Überprüfung. Die Plätze für Zuschauer seien bereits vergeben.

Kommentare

User #4679 (nicht angemeldet)

Beim 3en WK wird sich die Schweiz nicht drücken können.

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