Lungenkrebs-Screening wird Raucherinnen und Rauchern empfohlen
Lungenkrebs ist die häufigste krebsbedingte Todesursache in der Schweiz. Das nationale Expertengremium Krebsfrüherkennung schlägt vor, für Risikogruppen ein Lungenkrebs-Screening mittels niedrigdosierter Computertomographie anzubieten. Raucherinnen und Raucher gelten als Risikogruppe.
In der Schweiz sterben jährlich rund 3300 Menschen an Lungenkrebs. Oft wird er erst sehr spät diagnostiziert, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Deshalb befasste sich das unabhängige Expertengremium Früherkennung laut einer Mitteilung vom Dienstag erstmals mit der Frage, ob es für die Schweiz eine Lungenkrebs-Früherkennung geben soll.
Zehn Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen beurteilten die ethischen Fragen des Lungenkrebsscreenings sowie dessen klinische Wirksamkeit und Kosteneffektivität. Sie schlagen nun vor, für Risikogruppen ein Screening mittels niedrigdosierter Computertomographie anzubieten.
Über einen Zeitraum von zehn Jahren, kann laut Medienmitteilung ein Lungenkrebsscreening wahrscheinlich 43 Lungenkrebs-Todesfälle pro 10'000 Personen verhindern. Mit einem Screening werde mehr Lungenkrebs in einem früheren Stadium diagnostiziert. Je früher ein Lungentumor erkannt werde, desto besser sei er in der Regel behandelbar.
Über 80 Prozent der Diagnosen für Lungenkrebs sind auf Rauchen zurückzuführen. Raucherinnen und Raucher gehören daher zu den Risikopersonen. Das Gremium gibt keine detaillierte Empfehlung ab, für welche Altersgruppe oder in welchen zeitlichen Abständen ein Screening bei den Risikopersonen durchgeführt werden soll.
Es schlägt aber vor, das Alter für ein Screening eher tief anzusetzen (etwa ab 55 Jahren), die Untersuchung nicht nur starken, sondern bereits moderaten Raucherinnen und Rauchern anzubieten und auch Personen einzuschliessen, die mit dem Rauchen aufgehört haben. Zudem empfiehlt das Expertengremium ausdrücklich, die Früherkennung im Rahmen organisierter Programme anzubieten.