Luzerner Fasnacht: Organisatoren besorgt über mögliche Eskalation
Die Organisatoren der Luzerner Fasnacht verzichten dieses Jahr auf ein Alternativprogramm. Dennoch macht man sich in Luzern über Menschenansammlungen Sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag würde mit dem Urknall die diesjährige Luzerner Fasnacht beginnen.
- Wegen der Corona-Massnahmen muss aber auf fasnächtliches Treiben verzichtet werden.
- In Luzern wird dennoch befürchtet, dass sich in der Innenstadt Gruppen treffen werden.
Tonnenweise Konfetti, laute Guggenmusik und festliche Umzüge: Ab Donnerstag wäre Luzern wieder fest in den Händen von Tausenden Fasnächtlern.
Doch die Luzerner Fasnacht 2021 fällt dem Coronavirus zum Opfer. Bereits letzten Oktober wurde bekannt, dass es am Vierwaldstättersee dieses Jahr kein fasnächtliches Treiben geben wird.
Plan B? Fehlanzeige. Das «Lozärner Fasnachtskomitee» (LFK), welches normalerweise für die gesamte Organisation verantwortlich ist, verzichtet auf ein offizielles Alternativprogramm. «Mit den aktuellen Massnahmen sind Corona-konforme Anlässe schlicht nicht möglich», erklärt Mediensprecher Peti Federer.
Stattdessen empfehlen die Organisatoren den Fasnächtlern, dieses Jahr zu Hause zu bleiben. «Mein Fasnachtsherz blutet, aber wir alle müssen das so akzeptieren», sagt Federer.
Droht der Luzerner Fasnacht eine Eskalation?
Ob sich tatsächlich alle aktiven Fasnächtler an die Empfehlungen halten werden, ist fraglich. Selbst Federer hat Respekt davor, dass etwas unter dem Radar passieren könnte. «Was, wenn plötzlich zahlreiche kleine Gruppen auf die Strasse gehen?», fragt sich das langjährige Komitee-Mitglied.
In der Tat können die Behörden keine Ordnungsbussen verteilen, sofern die Corona-Massnahmen eingehalten werden. Ein «Fasnachtsverbot» gibt es nicht – noch immer dürfen sich im öffentlichen und privaten Bereich bis zu fünf Personen treffen.
Behörden mit Appell an die Bevölkerung
Stattdessen wird seitens Kanton und Stadt Luzern lediglich an die Vernunft und Eigenverantwortung der Bevölkerung appelliert.
Sogar die Fasnächtler machen sich Sorgen um mögliche Auseinandersetzungen . «Ich habe wirklich Respekt davor, dass die Situation im schlimmsten Fall eskalieren könnte», befürchtet Federer.
Immerhin: In einer Videobotschaft des Kantons wird dazu aufgerufen, dieses Jahr zu Hause zu bleiben. «Veranstaltungen sind verboten. Bitte haltet euch an die Vorschriften», lautet die Kernaussage des Videos.
Ob zu Fasnachtszeiten ein Appell an die Bevölkerung ausreicht, will die Luzerner Kantonspolizei auf Anfrage von Nau.ch nicht kommentieren. Man werde die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben selbstverständlich auch während der Fasnacht kontrollieren, sagt ein Sprecher des kantonalen Polizeikorps.