Luzerner Gesundheitsdirektor bringt Fünf-Tage-Quarantäne ins Spiel

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Bern,

Laut dem Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf könnte die Quarantäne auf fünf Tage verkürzt werden.

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Guido Graf bleibt noch bis April 2023 Gesundheitsdirektor des Kantons Luzern. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund ums Thema Corona wirft nun der Luzerner Gesundheitsdirektor einige Fragen auf.
  • So wird eine mögliche Kürzung der Quarantäne auf fünf Tage diskutiert.

Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte) stellt die mittlerweile in den meisten Kantonen geltende Sieben-Tage-Quarantäne für Kontaktpersonen von Covid-Infizierten infrage. Es gebe Diskussionen und Forderungen seitens der Kantone, die Quarantäne auf fünf Tage zu verkürzen.

«Eine schweizweite Vereinheitlichung der Quarantäneregelung begrüsse ich sehr», schrieb Graf in einem am Freitag veröffentlichten Blogbeitrag. Ein kantonaler Flickenteppich sei für die Menschen im Land kaum nachvollziehbar. Graf ist Präsident der Zentralschweizer Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (ZGDK).

Eine Verkürzung auf der Quarantäne auf noch fünf Tage verlangte kürzlich auch der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. Er begründete dies mit den Personalausfällen in Unternehmen. «Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der geltenden Regeln bezüglich Isolation und Quarantäne sollte hinterfragt werden», schrieb der Verband.

Gar keine Quarantäne mehr?

Laut Urs Karrer, Vizepräsident der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, ist eine kürzere Quarantäne indes keine Option. «Das ist wissenschaftlich nicht mehr zu begründen», sagte er am Freitag in der «Tagesschau» von SRF. Es gäbe sonst zu viele Leute, die nach der eigentlichen Quarantäne noch positiv werden könnten.

Covid-19-Taskforce
Urs Karrer ist der Vizepräsident der Covid-19-Taskforce des Bundes. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Graf warf in seinem Blogbeitrag die Frage auf: Die Quarantäne könnte bei einer Verkürzung auf fünf Tage auch «gleich ganz aufgehoben werden». Er verwies dabei auf die Zeitspanne von etwa fünf Tagen zwischen Ansteckung, dem positiven Testresultats und der Benachrichtigung der Kontaktpersonen.

«Ob eine anschliessende Quarantäne von fünf Tagen dann noch Sinn ergibt, ist aus meiner Sicht fraglich», schreibt Graf. Allenfalls müsste über eine Aufhebung der Quarantäne diskutiert werden. Damit würde dann aber sozusagen eine «stille Durchseuchung» toleriert.

90'000 Personen in Isolation

Diese hätte dann aber Folgen für die Gesundheitsversorgung, Dienstleistungen von beispielsweise Polizei und Feuerwehr und auch die Wirtschaft. Da Omikron hoch ansteckend sei, aber weniger schlimm scheine, «ist dies vielleicht sogar vertretbar. Weil wir so rasch eine Herdenimmunität erlangen könnten.»

Am Freitag befanden sich nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit rund 90'000 Personen mit Corona in Isolation. Rund 28'000 weitere Menschen befanden sich nach Kontakten mit Infizierten in Quarantäne. Die Daten bezogen sich auf 17 Kantone und Liechtenstein.

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