Luzerner SVPler deckt interne Zahlung auf – und muss gehen!
Die SVP Stadt Luzern schloss Yves Holenweger aus der Partei aus. Holenweger machte die «Causa Dieter Haller» publik.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP Stadt Luzern hat am Dienstag ein Mitglied aus den eigenen Reihen ausgeschlossen.
- Yves Holenweger hatte die «Causa Haller» öffentlich gemacht.
- Der Abend verlief hitzig und emotional.
- Holenweger reichte Strafanzeige ein.
Am Dienstagabend entschied die SVP Stadt Luzern über den Parteiausschluss von Yves Holenweger. Mit 22 zu 7 Stimmen fiel das Ergebnis deutlich aus, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.
Der Entscheid folgte auf chaotische Diskussionen, die von gegenseitigen Anschuldigungen und lautstarken Unterbrechungen geprägt waren. Es fielen Sätze wie «So ein Kindergarten!» oder «Sei ruhig!».
Hintergrund: Die «Causa Haller»
Holenweger hatte im August 2024 eine Veruntreuung des damaligen SVP-Präsidenten der Stadt Luzern, Dieter Haller, publik gemacht.
Dieser hatte 25'000 Franken vom Parteikonto auf sein Privatkonto überwiesen. Nach öffentlichem Druck zahlte Haller den Betrag zurück und trat später auch aus.

Holenweger hatte den Unmut seiner Partei auf sich gezogen, da diese befürchtete, er habe ihr durch seine Enthüllungen geschadet.
Chaotische Mitgliederversammlung
Die Debatte am Dienstag verlief emotional und unübersichtlich. Holenweger präsentierte eine umfangreiche Verteidigung, wurde jedoch ständig unterbrochen. Einige Mitglieder warfen ihm vor, alte Geschichten aufzuwärmen.
Peter With, Präsident des KMU- und Gewerbeverbands Kanton Luzern, kritisierte den Ausschluss allerdings scharf. Die «Luzerner Zeitung» zitiert ihn mit den Worten: «Die Leute verstehen nicht, dass wir den rausschmeissen, der die ‹Causa Haller› publik gemacht hat – und nicht den, der dafür verantwortlich ist.»
Neue Führung und Strafanzeige
Nach dem Ausschluss verlief die Versammlung ruhiger. Marko Hotz wurde einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt.
Holenweger kündigte jedoch an, rechtliche Schritte einzuleiten und reichte Strafanzeige wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und übler Nachrede ein.
Der Vorstand bestätigte das laufende Verfahren gegen Haller, betonte jedoch, dass keine Ermittlungen gegen aktuelle Vorstandsmitglieder laufen.