Luzi Stamm wird keine juristischen Folgen zu spüren bekommen
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Nationalrat Luzi Stamm wird von der Justiz nicht weiter untersucht.
- Die Bundesanwaltschaft hatte im Kokain-Fall gar nie ein Verfahren eröffnet.
- In der Kokain-Affäre stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren mittlerweile ein.
In den letzten Monaten kam Luzi Stamm (66) nicht aus den Schlagzeilen heraus: Als erstes die Kokainaffäre, auf die die Falschgeld-Affäre folgte. Dann eine verordnete Auszeit und zuletzt auch noch die Streichung von der SVP-Nationalratsliste. Es kehrt einfach keine Ruhe beim 66-jährigen Nationalrat ein.
Doch für den Politiker gibt es nun gute Nachrichten: Luzi Stamm wird von der Justiz nicht weiterverfolgt werden, wie das SRF berichtet. Für Stamm selbst sei dies wohl keine Überraschung, es sei «von Anfang an selbstverständlich» gewesen.
Keine Bestrafung für Luzi Stamm
Die Bundesanwaltschaft hatte bei der Falschgeld-Affäre gar nie ein Verfahren eröffnet. Dass Stamms Verhalten nicht strafbar ist, war nach einigen Vorabklärungen klar. Es ist richtig, er hatte Falschgeld angenommen. Allerdings tat er dies in seiner Funktion als Anwalt und überreichte das Geld direkt den Behörden.
Beim Kokain-Fall hingegen hatte die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland ein Verfahren eröffnet. Mittlerweile ist dieses jedoch eingestellt.
Luzi Stamm erklärt: Der Besitz von Kokain sei zwar strafbar, «ein offensichtlicher Lockvogel-Kauf aber nicht». Der Politiker beabsichtigte mit dem Kauf, die Aufdeckung eines Missstandes.
Stamm kandidiert mit eigener Liste
Juristische Konsequenzen haben seine Eskapaden also nicht – politisch aber schon. An seinem Gesundheitszustand zweifelt seine Partei schon länger , deshalb nahm Luzi Stamm sich im März auch eine Auszeit. Oder: musste eine Auszeit nehmen. Erst kürzlich wurde Stamm von der Aargauer SVP-Nationalratsliste gestrichen.
Ein Kandidatur steht für ihn trotzdem fest. Es gehe ihm sehr gut, wie er auf Anfrage von SRF sagte. Deshalb tritt er mit einer eigenen Liste an. Eine Wiederwahl bezeichnet er mit einer «Einzelmaske» aber als «ausserordentlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich».
Dazu bleiben den Wählern seine Affären der letzten Monate wohl trotz juristisch weisser Weste im Hinterkopf: «Das befürchte ich. Mal schauen, was die nächsten Wochen bringen.»