Mall of Switzerland: Streich trifft vor allem die Ladenbesitzer
Absperrungen, Spürhunde und Polizeiwagen. Die Szene vor der Mall of Switzerland in Ebikon LU schien gestern ziemlich ernst. Doch die angedrohte Bombe war ein Fake. Wer bezahlt den Lausbuben-Streich?
Mittwochnachmittag, schulfrei. Doch das Shoppingcenter Mall of Switzerland in Ebikon LU ist geschlossen. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für eine Evakuation.
Kurz vor Mittag ging in der Mall of Switzerland eine telefonische Bombendrohung ein (Nau berichtete). Gegen 1000 Personen mussten das Gebäude verlassen, verletzt wurde dabei niemand.
Die Mall of Switzerland blieb ab Mittag gesperrt und konnte erst abends um 21.15 Uhr wieder öffnen. Die Läden rechnen mit erheblichen Umsatzeinbussen. Doch wer bezahlt den Schaden? Mall-Sprecher Werner Schäppi sagt im Nau-Interview, dass dies Sache der Versicherung der jeweiligen Läden sei.
Polizei, Feuerwehr, Ambulanzen und gar Sprengstoffspürhunde waren im Einsatz. Das ganze Center wurde untersucht, es befand sich jedoch kein Sprengstoff im Gebäude. «Wir haben aber umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, die auf Hochtouren laufen», sagt der Mediensprecher der Luzerner Polizei, Kurt Graf, auf Anfrage von Nau. Man gehe nun Hinweisen nach und versuche herauszufinden, wer telefonisch mit einer Bombe gedroht hat.
Noch ist unklar, wer per Telefon die Bombendrohung gemacht hat. Kurt Graf von der Luzerner Polizei betont, man tue alles, um den Anrufer zu finden. Denn: «Ermitteln wir die Person, wird sie unter Umständen strafrechtlich verurteilt und muss unter anderem für die Polizeikosten aufkommen».
Die Läden sind auf sich selber gestellt
Die Hauptmieterin Migros erklärt auf Anfrage: «Grundsätzlich sind wir versichert, jedoch deckt die Versicherung diesen Schadensfall nicht ab.» Wie hoch die Umsatzeinbusse bei der Migros ist, könne und wolle man aktuell nicht sagen. Ein kleinerer Getränkehandel beziffert die Umsatzeinbusse gegenüber Nau auf rund 1000 Franken, man kläre das Defizit nun mit der Versicherung ab.
Der «Scherzkeks» müsste tief in die Taschen greifen
Falls es zu einer Verurteilung kommt, könnten die betroffenen Mall-Shops zivilrechtliche Forderungen stellen – beispielsweise die Rückerstattung ihrer Umsatzeinbussen. Spätestens dann dürfte dem Scherzkeks das Lachen vergangen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mall of Switzerland blieb am Mittwoch wegen einer Bombendrohung für Stunden gesperrt.
- Die Geschäfte müssen die Umsatzeinbussen selber zahlen, sofern sie keine Versicherung haben.
- Die Polizei versucht gegenwärtig die Person ausfindig zu machen, welche telefonisch mit einem Bombenanschlag drohte.