Mall of Switzerland zieht Fazit über das erste Jahr
Eine pompöse Eröffnung, eine Bombendrohung und Kritik wegen leeren Ladenflächen. Die Mall of Switzerland hat ihr erstes Jahr hinter sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mall of Switzerland in Ebikon LU wurde vor einem Jahr eröffnet.
- Statt fünf Millionen zog die Mall im ersten Jahr 3,9 Millionen Besucher an.
- Positiv sei jedoch die Zunahme an Geschäften auf heute rund 100 Shops.
Mit der Mall of Switzerland eröffnete vor einem Jahr das zweitgrösste Einkaufscenter der Schweiz. «Wir haben so lange auf diesen Moment hingearbeitet», freute sich damals Mall-Direktor Jan Wengeler gegenüber Nau. Hingearbeitet auf damals fast 90 Einkaufshops, Restaurants oder ganze 12 Kinosäle.
Doch die Skepsis war von Beginn weg da. Die zuerst auf die Eröffnung angepriesene Indoor-Surfanlage wurde erst Monate später eröffnet. Kaum war die Mall eröffnet, musste sie wegen einer Bombendrohung evakuiert werden. Besonders leere Ladenflächen liessen am Mall-Konzept zweifeln. Doch nach einem Jahr Bestehen stellt Direktor Wengeler fest: «Der Start ist uns gut gelungen».
Die fünf Millionen Besucher nicht erreicht
Am Donnerstag zog die Mall of Switzerland ein Fazit über das erste Jahr. Dieses fällt für Wengeler durchaus positiv aus: «Wir konnten in diesem Jahr viele Geschäfte dazu gewinnen». Die gewünschten fünf Millionen Besucher pro Jahr wurden jedoch nicht erreicht: «Wir hatten 3,9 Besucher». An den fünf Millionen will Wengeler jedoch für die nächsten Jahre festhalten. Denn es habe einige Überraschungen gegeben, besonders: «den Besucheranstieg im Sommer, trotz Hitzesommer».
Die «Gebliebenen» sind zufrieden
Nicht alle Mall-Beteiligten halten jedoch am Konzept fest. So zog im Juli schon der erste Mieter wieder aus. Seither sind noch weitere wieder ausgezogen. Für Wengeler jedoch «ein ganz normaler Prozess». Wichtig sei, dass die Mall heute mit rund 100 Geschäften mehr besitze als zu Beginn. Auch Felix Meyer, Geschäftsleiter der Genossenschaft Migros Luzern, zeigte sich an der Medienkonferenz zufrieden. Die Migros ist Hauptmieter im Einkaufstempel.
«Es gingen Gerüchte um, wir würden ausziehen. Das stimmt nicht», stellte er fest. Die Migros stelle auch erste Stammkunden fest. Auch ein kleiner Shop im Erdgeschoss blickt positiv auf sein Jahr zurück. Marcel Jost betreibt den «Drink-Shop» mit unzähligen alkoholischen Getränken und Softdrinks. «Es hat sicher unter der Woche noch Potential, aber grundsätzlich kann man wirklich zufrieden sein» Als Pop-Up-Store war Jost verpflichtet, mindestens ein Jahr in der Mall zu bleiben. Und nun? Jost schmunzelt: «Wir haben soeben verlängert».