Mann aus Luzern wegen sexueller Ausbeutung von Kindern vor Gericht
Ein Schweizer Rentner wurde wegen Menschenhandels und sexuellen Handlungen an Minderjährigen angeklagt.
Ein 74-jähriger Schweizer muss sich am Dienstag vor dem Luzerner Kriminalgericht wegen mehrfachem Menschenhandel sowie mehrfachen sexuellen Handlungen an acht minderjährigen Knaben verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von 12 Jahren sowie eine ordentliche Verwahrung.
Die Knaben – sieben davon Brüder – wurden im Zeitraum von 2015 bis 2022 mehrfach gegen ein Entgelt zum Beschuldigten nach Hause gebracht, wo er sie sexuell ausbeutete, wie aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft hervorging.
Der Beschuldigte nahm mutmasslich sexuelle Handlungen an den Kindern vor, zwang sie, solche an ihm vorzunehmen und nötigte die Brüder zudem, die Handlungen aneinander vorzunehmen. Dabei filmte er die Opfer vielfach und stellte daraus pornografisches Material her.
Vermittler bringt Kinder zu Täter
Der Beschuldigte lernte die Eltern der Kinder über einen in der Anklageschrift erwähnten «Vermittler» kennen. Anschliessend begann er einzelne Kinder – die der deutschen Sprache nicht mächtig waren – jeweils für ein bis drei Wochen bei sich zu beherbergen. Ein Junge war beim ersten Delikt neun Jahre alt, ein anderer elf.
Über die Jahre soll der Beschuldigte mehrere Zehntausend Franken an die finanziell schwach aufgestellte Familie aus der Slowakei ausbezahlt haben, wie es hiess. Er bestreitet jedoch, das Geld für die sexuellen Handlungen bezahlt zu haben. Viel mehr habe er die Familie unterstützen wollen.
Gemäss Anklageschrift sind alle ihm vorgeworfenen strafbaren Handlungen vorsätzlich geschehen. Der Beschuldigte kannte das Alter der Kinder und wusste, dass ihnen die Einwilligungsfähigkeit fehlte. Er manipulierte die Jungen und setzte sie mehrfach psychisch unter Druck.