Nach öffentlichem Druck veröffentlichte der Genfer Stadtrat seine Spesenliste. Diese lässt den Sozi-Nationalrat Tornare in einem fragwürdigen Licht dastehen.
Manuel Tornare spricht vor seiner Partei.
Tornare führt die Liste an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am meisten Spesen im Genfer Stadtrat hat der SPler Manuel Tornare.
  • Im Durchschnitt gab der Nationalrat 40'000 Franken pro Jahr aus.
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«Der Transparenz halber» hat der Stadtrat von Genf heute Donnerstag die vollständige Liste der Spesenabrechnungen seiner Mitglieder zwischen 2007 und 2017 veröffentlicht. Die höchsten Auslagen hatte der SP-Politiker Manuel Tornare.

Die Kanzlei der Stadtregierung forderte die Liste vom Rechnungshof an, nachdem dieser in einem Bericht exzessive Spesenbezüge der Stadträte festgestellt hatte. Nach einem Leck am Mittwoch beim Westschweizer Radio und Fernsehen «RTS» leitete die Stadt Genf die Dokumente heute Donnerstag an die Medien weiter. Die Indiskretion kritisierte sie scharf.

Die Liste enthält die Spesenabrechnungen von acht Stadträten, die zwischen 2007 und 2017 im Amt waren. Am meisten Spesengelder bezog der Sozialdemokrat Manuel Tornare, der 2011 aus der Stadtregierung ausschied. Im Durchschnitt gab er mehr als 40'000 Franken pro Jahr aus und hatte zudem die höchsten Transportkosten.

Die Genfer Staatsanwaltschaft hat inzwischen ein Strafverfahren wegen ungetreuer Amtsführung eingeleitet, wie sie am Mittwoch mitteilte. Das Verfahren läuft gegen Unbekannt. Die fünf aktuellen Stadträte müssen als Auskunftspersonen zu Verfügung stehen.

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