Marina-Projekt: Landschaftsschützer drohen Sawiris mit Bundesgericht
Das Urner Marina-Projekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris wird massiv kritisiert. Landschaftsschützer drohen sogar mit dem Bundesgericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Marina-Projekt des Investors Samih Sawiris in Isleten UR steht unter Kritik.
- Der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee behauptet, das Gebiet sei geschützt.
- Der Verband droht sogar mit dem Bundesgericht.
Das Marina-Projekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Ufer des Urnersees stösst auf Widerstand. Trotz Reduzierung der Projektgrösse und Berücksichtigung vieler Kritikpunkte bleibt die Opposition stark. Der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee behauptet, das Gebiet sei geschützt und droht sogar mit rechtlichen Schritten bis hin zum Bundesgericht.
Sawiris hat deutlich gemacht, dass er keine weiteren Änderungen an seinem Projekt vornehmen werde. «Entweder dieses Projekt oder keines!», sagt er bei der Präsentation seiner Projektidee 2024 Ende März, so «Pilatus Today».
Trotzdem ist das überarbeitete Vorhaben für einige Bürger und Landschaftsschützer immer noch zu gross. Es umfasst exklusive Hotels, Wohnungen, einen Sandstrand und einen Yachthafen an der Isleten.
Geschützte Uferzone im Fokus
Seinen Standpunkt vertritt der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee bei der SRF-Sendung «Schweiz aktuell». Der Verband argumentiert, dass es sich bei dem Gebiet um eine rechtlich geschützte Uferzone handle. Ebenfalls sei es im Bundesinventar der Landschaften und Denkmäler verzeichnet.
Die Investoren und die Urner Kantonsregierung sind sich dieser Schutzzone bewusst, aber: «Mit dem Projekt werden unter Umständen grosse Renaturierungen möglich, die sonst nicht möglich wären.» Dies sagt der Urner Justizdirektor Daniel Furrer (Mitte) gegenüber dem Fernsehsender.
Mögliche rechtliche Schritte
Der Landschaftsschutzverband wertet das Projekt als nicht genehmigungsfähig. Besonders kritisch sehen sie den geplanten Kanal. Diesen plant Sawiris, um Schiffe zum neuen Hafen in der Mitte der Insel zu bringen.
Urs Steiger, Präsident des Landschaftsschutzverbands Vierwaldstättersee, macht klar: Rechtliche Schritte sind eine Option. Er schliesst sogar den Gang zum Bundesgericht nicht aus. Und: Die Grünen haben bereits fast 2000 Unterschriften für ihre Initiative «Isleten für alle» gesammelt. Wann darüber abgestimmt wird, ist noch unklar.