Marokko-Besuch: Papst will mehr Mitgefühl für Migranten

Lina Schlup
Lina Schlup

Zofingen,

Papst Franziskus besuchte am Wochenende Marokko. Im Fokus seines Besuches stand der Dialog zwischen den Religionen und das Thema Migration.

Marokko
Papst Franziskus besucht Geflüchtete. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangenen Samstag reiste Papst Franziskus für einen Kurzbesuch nach Marokko.
  • Marokko ist ein Transitland für afrikanische Flüchtende auf dem Weg nach Europa.
  • Der Papst appelliert, mehr legale Möglichkeiten für Migration zu schaffen.

Papst Franziskus besuchte vergangenes Wochenende Marokko. Der Hauptfokus seiner zweitägigen Reise war der interreligiöse Dialog zwischen Muslimen und Christen. Weiter sprach sich der 82-Jährige für einen humaneren Umgang mit Migranten aus.

Papst besucht Migranten im Marokko

Beim Besuch einer Caritas-Unterkunft richtete sich der Papst an die rund 60 anwesenden Migranten. «Ihr seid keine Aussenseiter, ihr seid in der Herzmitte der Kirche.»

Der nordafrikanische Staat Marokko ist ein wichtiges Transitland für afrikanische Flüchtende auf dem Weg nach Europa. Das Oberhaupt der katholischen Kirche forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr legale Möglichkeiten für die Migration zu schaffen.

«Hier geht es um das Bild, das wir als Gesellschaft abgeben wollen, und um den Wert eines jeden Lebens». Das Phänomen Migration löse sich nicht, indem man Barrieren baut, Angst verbreitet oder flüchtende Menschen nicht unterstützt.

Gegenseitiger Respekt von Christen und Muslimen

Zu Beginn seines Besuches ruf Franziskus zu mehr Dialog und gegenseitigem Respekt zwischen Muslimen und Christen auf. «In diesem Land, einer natürlichen Brücke zwischen Afrika und Europa, möchte ich einmal mehr die Notwendigkeit von Kooperation betonen.»

Marokko
Papst Franziskus begrüsst Wartende bei seiner Ankunft in Rabat, Marokko am Sonntag, 31. März. - Keystone

ln Marokko leben rund 35 Millionen Muslime. Nur etwa 0,9 Prozent der Bevölkerung ist christlich, ein noch kleinerer Anteil jüdisch. Das interreligiöse Zusammenleben ist auch für Marokkos König wichtig, er bezeichnet sich als «Oberhaupt der Gläubigen». Der Papst-Besuch ist für ihn und sein Image daher besonders wichtig.

Die Gläubigen müssten zudem vereint gegen Fanatismus und Extremismus stehen, sagte Franziskus weiter. «Christen und Muslime glauben beide in einen barmherzigen Gott, der Menschen erschaffen hat, die wie Brüder und Schwestern zusammenleben sollen.»

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