«Marsch fürs Läbe»: Abtreibungsgegner protestieren in Zürich
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Samstag findet im Zürcher Stadtteil Oerlikon der «Marsch fürs Läbe» statt.
- Die Protestler demonstrieren dabei gegen Abtreibung.
- Gegen-Demonstranten wollen den Protest verhindern, die Polizei stellt sich dazwischen.
Bereits zum elften Mal gehen heute Samstag Abtreibungsgegner «Marsch fürs Läbe» unter dem Motto «Zäme fürs Läbe» auf die Strasse. Durch eine Einigung mit der Stadtpolizei Zürich kann die Demonstration auf dem Marktplatz in Oerlikon ZH stattfinden.
Und nicht nur das: Durch einen Rekurs beim Statthalteramt Bezirk Zürich konnten sich die Organisatoren auch einen Demonstrationszug durch die Stadt erzwingen.
So treffen sich am Samstagnachmittag nach einem Gottesdienst am Morgen mehrere Hundert Teilnehmer zum Umzug durch Oerlikon.
Die Kundgebung fand unter dem Motto «Jung, schwanger, hilflos?» statt. Ziel sei es, über Alternativen zu Abtreibungen zu informieren, wie Sprecherin Beatrice Gall im Interview mit Nau.ch sagt.
Gegendemo zu «Marsch fürs Läbe» nicht bewilligt
Gleichzeitig ruft die Gruppe «Zürich Selbstbestimmung» zu einem Gegenprotest an. 2019 habe man den Marsch «stark in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt». Aus diversen Gründen sei es «unabdingbar, sich dem Aufmarsch der christlichen Rechten in Zürich entgegenzustellen und ihn zu verhindern». So schreibt die Gruppierung auf Instagram.
Von den Gegendemonstranten sei «bis zum jetzigen Zeitpunkt dazu kein entsprechendes Gesuch eingegangen», erklärte Mediensprecher Michael Walker.
Aufgrund der drohenden Konfrontation werde die Stadtpolizei Zürich laufend die Lage beurteilen und mache entsprechende Risikoeinschätzungen. «Ein entsprechendes Aufgebot wird im Einsatz stehen», teilte die Stapo auf Anfrage im Vorfeld mit.
Und so schritten die Einsatzkräfte bei der Gegendemo bereits früh ein. Am Salersteig kesselte die Polizei die Gegendemonstranten ein und führt Personenkontrollen durch. Die Polizei setzte Gummischrot und Reizstoff ein.
Der bewilligte Demonstrationszug von «Marsch fürs Läbe» verlief weitestgehend friedlich. Die Gegendemonstration sorgte allerdings für eine Verzögerung, wodruch die Route verkürzt wurde. Vereinzelt kam es auf der Route zu Unmutsbekundungen von den Gegendemonstranten.
In der Vergangenheit war es bei Demonstrationszügen von «Marsch fürs Läbe» zu Auseinandersetzungen zwischen teils gewaltbereiten Gegendemonstranten und der Polizei. Die Gegendemonstranten versuchten jeweils, die Kundgebung der Abtreibungsgegner zu verhindern oder zu stören.