Stadt Zürich

Marta ist täglich 5 Stunden am Handy– «ohne finde ich die Uni nicht»

Das Smartphone ist Segen und Fluch zugleich. Dessen sind sich auch junge Menschen bewusst. Ihre Bildschirmzeit wollen viele trotzdem nicht reduzieren.

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So viel Zeit verbringen junge Menschen am Handy. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Für junge Menschen ist das Smartphone im Alltag unverzichtbar.
  • Das bestätigt eine Nau.ch-Strassenumfrage in Zürich.
  • Viele wollen nicht zu lange am Handy sitzen, doch ihre Bildschirmzeit finden sie «okay».

Seit Jahren verschlechtert sich der psychische Zustand von jungen Menschen. Ein Grund: Teenies verbringen viel Zeit am Handy. In der Schweiz durchschnittlich drei Stunden täglich, um genau zu sein.

Rund 300'000 der jungen Menschen haben ein problematisches oder gar süchtiges Verhalten, warnen Fachleute. Wie das aussehen kann, zeigt sich am Falle eines 14-Jährigen, der täglich etwa acht Stunden am Smartphone verbringt. Gegenüber der SRF-Sendung «Kassensturz» äusserte sich seine Mutter kürzlich besorgt: «Er ist teilweise nicht mehr sich selbst

Ob sich die Teenies den Folgen ihrer Bildschirmzeit bewusst sind? Nau.ch hat in Zürich mit jungen Menschen über ihren Handy-Konsum der letzten Tage gesprochen.

Marta ist auch mal über neun Stunden am Handy

Fabianas Bildschirmzeit beläuft sich auf etwa 3,5 Stunden täglich. Die 19-Jährige sagt: «Ich hätte schon mit weniger gerechnet, weil ich auch noch viel Zeit am Laptop und am Tablet verbringe.» Alles zusammen sei schon ziemlich viel. Doch: «Für mich ist es das okay, weil ich gerade Ferien hatte», so die Studentin.

Wie hoch ist deine tägliche Bildschirmzeit am Handy?

Auch ihre Kollegin Marta findet ihre Bildschirmzeit «okay», obwohl diese an extremen Tagen fast zehn Stunden ist. «Im Grossen und Ganzen habe ich so fünf Stunden Bildschirmzeit pro Tag», sagt die 20-Jährige. Doch die frischgebackene Studentin will ihren Handy-Konsum herunterschrauben: «Einfach während dem Studium nicht mehr so viel», sagt sie zu Nau.ch.

Gerade in ihrer jetzigen Lebenssituation ist für Marta das Handy sehr wichtig. «Ich würde nicht einmal die Uni finden am Anfang, wenn ich kein Google Maps hätte», meint die Studentin lachend. Ihre Kommilitonin Fabiana fügt hinzu: «Es ist ein bisschen traurig, aber langsam ist das Handy schön überlebenswichtig geworden.»

Linus: «Bildschirmzeit interessiert mich nicht»

Der 25-jährige Patrick stimmt dem zu: «Ein Stück weit ist das Handy notwendig und nützlich.» Doch er sei sich auch bewusst, dass der Handy-Konsum süchtig machen könne. «Es gilt so ein bisschen abzuwägen», meint Patrick. Mit seinen etwas mehr als zwei Stunden pro Tag ist er noch in einem unterdurchschnittlichen Bereich.

Linus hingegen weiss gar nicht, wie viel Zeit er am Smartphone verbringt. «Ich habe die Benachrichtigung mit der Bildschirmzeit ausgeschaltet», so der 22-Jährige. Denn: «Solange der Handy-Konsum den Alltag nicht beeinträchtigt, finde ich es kein Problem.»

Und dazu sei das Handy schon «sehr wichtig», da man alles darauf mache. «Heutzutage ist es schon ein Bestandteil des Lebens», meint Linus.

Sein Kollege Jean verbringt durchschnittlich 2,5 Stunden pro Tag am Smartphone. «Als ich im Militär war, belief sich die Bildschirmzeit auf deutlich mehr», gesteht der 23-Jährige. Jetzt hingegen sei er viel am Arbeiten und nicht gross am Handy – Jean findet seine Bildschirmzeit momentan auch «okay». «Wenn es wieder mehr wird, dann muss ich vielleicht wieder ein bisschen schauen», sagt Jean.

Kommentare

User #1587 (nicht angemeldet)

Als ich letztes aus der Uni kam und meinen Blick von Handy lösen konnte, war ich erstaunt wie detailgetreu die analoge Welt der Digitalen nachempfunden wurde. Lediglich bei den Navigations- und Interaktion Funktionen erkennt man das es nicht echt ist Ich versuchte bis Spracheingabe am - es heisst wohl sowas wie Fahrplan oder Plakat - an der Haltestelle die schnellste Route nach Hause angezeigt zu bekommen, auch funktionierten die Wischbewegungen oder die Touchfunktionen mitten auf der Strasse nicht... da muss wohl noch ein Update her. Aber so als Freizeitpark macht die analoge Welt einen coolen Eindruck. Melanie, 34, Genderstudentin im 23. Semester und SP Mitglied.

User #5345 (nicht angemeldet)

Bei den Erhöhungen von Studiengebühren ist es offensichtlich dass unsere Etablierten eine höhere Intelligenz des Volkes abzulehnen scheinen.

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