Massiver Bergsturz: Eine Million Kubikmeter Gestein donnern ins Tal
Ein gewaltiger Bergsturz hat sich am Sonntagmorgen am Piz Bernina ereignet, einem legendären Viertausender an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein gewaltiger Bergsturz ereignete sich am Piz Bernina.
- Mehr als eine Million Kubikmeter Gestein lösten sich dabei und stürzten ins Tal.
Am Piz Bernina ereignete sich am Sonntag ein gewaltiger Bergsturz. Unterhalb des Nebengipfels Piz Scerscen lösten sich mehr als eine Million Kubikmeter Gestein und stürzten ins Tal.
Der Piz Bernina ist mit 4048 Metern Höhe der östlichste Viertausender der Alpen und gleichzeitig der einzige in den Ostalpen. Er liegt im Grenzbereich zwischen dem Schweizer Kanton Graubünden und der italienischen Provinz Lombardei. Der südwestliche Nachbargipfel des Piz Bernina ist der Piz Scerscen, mit einer Höhe von 3970 Metern.
Ein gewaltiger #Bergsturz in der Berninagruppe im #Engadin ist nach bisherigen Erkenntnissen ohne ernsthafte Folgen geblieben. Menschen wurden allem Anschein nach nicht verletzt. Der Bergsturz ereignete sich am Piz Scerscen am Sonntag um 7:00 Uhr.https://t.co/SWQHPLLblQ
— SRF News (@srfnews) April 15, 2024
Gegen 7 Uhr morgens brach ein riesiger Teil des Gipfelaufbaus unterhalb dieses Berggiganten ab, wie «Merkur» berichtet. Die Sektion Bernina des Schweizer Alpen-Clubs SAC spricht angesichts dieser enormen Masse von einem Bergsturz.
Hubschrauber im Einsatz: Suche nach Verschütteten
Nachdem die Nachricht über den massiven Felsabgang eingegangen war, startete ein Helikopter zur Kontrolle des Gebiets. Anita Senti, Mediensprecherin der Kantonspolizei Graubünden, teilte mit: «Zum Glück konnte beim Erkundungsflug diesbezüglich nichts festgestellt werden. Auch haben wir keine Vermisstenmeldungen erhalten».
Die riesigen Gesteinsmengen, die sich mit Gletschereis vermischt hatten, rollten über eine Felskante in die Tiefe. Sie ergossen sich über das Hochtal des Val Roseg. Die Zunge der gigantischen Eis- und Steinlawine ist fünf Kilometer lang. Sie kam etwa eineinhalb Kilometer vor dem Hotel Roseg zum Stillstand.
Bergsturz blockiert Zugänge zu SAC-Hütten
Der Schuttstrom hat einen Teil der Zugänge zu mehreren Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC) blockiert. Laut SAC sind die Zustiege zur Coaz- und Chamannahütte vom Schuttstrom überfahren worden. Ausserdem traf es sämtliche Querungen des Tschiervagletschers zum Piz Roseg, Piz Scerscen und Piz Aguagliouls.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres war es am Piz Scerscen zu einem Felssturz gekommen. Der hatte den Tschiervagletscher auf einer Höhe von rund 3200 Meter fast auf ganzer Breite bedeckt. Im Januar und Februar 2023 ereigneten sich zudem am Nachbargipfel Piz Umur mehrere Felsstürze.