Stadt Basel

«Matthäuskirchplatz»: Neuer Name sorgt in Basler Quartier für Unmut

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Basel,

Im Volksmund hiess er schon lange «Matthäusplatz», nun schiebt die Stadt ein «-kirch-» ein. Nicht jeder findet das gut – und ein Verein leistet Widerstand.

Matthäuskirche Platz Basel
Der Platz vor der Matthäuskirche in Basel heisst künftig Matthäuskirchplatz. Der Name gefällt nicht jedem. - Screenshot Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Der im Volksmund genannte «Matthäusplatz» soll von nun an «Matthäuskirchplatz» heissen.
  • Dieser Entscheid der Stadt Basel kommt jedoch nicht bei jedem gut an.
  • Vom Quartierverein «Matthäusplatz – Unser Platz» kommt scharfe Kritik.

Der Platz vor der Matthäuskirche in Basel: Bisher hatte er keinen Namen. Das hat sich nun geändert. Die Stadt Basel hat ihn vor kurzem ganz offiziell «Matthäuskirchplatz» getauft. Die Entscheidung kommt aber nicht bei jedem gut an, wie «Basel jetzt» berichtet.

Im Volksmund nämlich heisse der Platz seit jeher nur «Matthäusplatz». Die Kirche bleibt also aussen vor. Und geht es nach dem Kleinbasler Quartierverein «Matthäusplatz – Unser Platz», soll das auch so bleiben.

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Die Matthäuskirche in Basel. (Archivbild) - keystone

Der Verein hat laut dem Portal Beschwerde gegen die Umbenennung eingelegt, die genau genommen eine Erstbenennung darstellt. Denn einen offiziellen Namen gab es für den Platz bisher ja nicht.

Auch andere namenlose Plätze wurden benannt

Regierungsrätin Stephanie Eymann (LDP) verteidigt das Vorgehen und den Namen «Matthäuskirchplatz». Zu diesem kam es auf Antrag der ihrem Departement unterstellten Nomenklaturkommission.

Sie verweist gegenüber «Basel jetzt» darauf, dass auch schon andere bisher namenlose Plätze entsprechend benannt wurden. Der Theaterplatz etwa und der Birskopf.

Sollte bei der Benennung von Strassen und Plätzen die Bevölkerung gefragt werden?

Beim Platz vor der Matthäuskirche wurde das gleiche Muster wie beim Theodorskirchplatz oder beim Martinskirchplatz angewendet. Die Idee: Ist eine Kirche das zentrale Element eines Platzes, kommt das Wort «kirch» auch im Namen vor.

Peter Schuler vom Quartierverein «Matthäusplatz – Unser Platz» sieht das anders. Eine derartige Bezeichnung von Plätzen mit Kirche gehe auf das Mittelalter zurück. Die 1895 fertiggestellte Matthäuskirche sei, genau wie der Platz und das Stadtviertel, aber modern.

«Freidenker» über Umbenennung ebenso empört

Auch die Nordwestschweizer Sektion der «Freidenker»-Vereinigung, die sich für die Anliegen der Konfessionslosen einsetzt, zeigt sich unzufrieden. In einer Mitteilung schreibt die Organisation, dass man «energisch» gegen diese «Umbenennung» Einspruch erhebe.

Es sei eine Zumutung von der Basler Bevölkerung zu verlangen, sich an solche neuen Namen zu gewöhnen, heisst es weiter.

Aussprache zwischen Verein und Regierung

Quartierverein und Stadt suchen nun das Gespräch miteinander. Am 24. März wollen sich Stephanie Eymann und der Verein austauschen.

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Kommentare

User #3762 (nicht angemeldet)

Ist es denn Menschen so langweilig? Haben Sie sonst nichts zu tun? Deutsche Wörter werden ausgetauscht gegen Englische. Auch dies sollte dringend verboten werden! Ich bin Stolz auf unser Schwyzerdütsch, Kultur und Geschichte wie Sie war. Auch Umbenennung sollte verboten sein. Es braucht sowas überhaupt nicht. Leider war die Wertschätzung früher auf einem ganz anderen Level. Heute gibt es weder Wertschätzung noch Verstand. Ds Tierschutzgesetz müsste dringend Scharfe Gesetze erhalten um Tiere von Leid zu Schützen. Behinderte bräuchten dringend mehr Unterstützung. Das Respektvolle Alt werden sollte ein großes Thema sein. Ebenso das nur die AHV /IV erhalten welche einbezahlt haben und die anderen nicht ! Das wären wichtige Themen u.a. Doch dafür müsste man sich Anstrengen und es ist halt sehr Anspruchsvoll !

User #5190 (nicht angemeldet)

Da werden wieder Probleme gemacht, wo's keine gibt. Leute nennt doch den Platz wie ihr in immer genannt habt. Wenn die Politiker finden, dass jetzt nach weiss ich wievielen Jahren noch ein "Kirch" hineingequetscht werden muss, sollen sie doch. Ich nenne die Bushaltestelle beim Unispital immer noch Totentanz. Ist mir so ziemlich Wurscht, ob der Name geändert wurde. Hauptsache ist, die Gesprächspartner wissen von was ihr redet.

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