«Matthäuskirchplatz»: Neuer Name sorgt in Basler Quartier für Unmut
Im Volksmund hiess er schon lange «Matthäusplatz», nun schiebt die Stadt ein «-kirch-» ein. Nicht jeder findet das gut – und ein Verein leistet Widerstand.
Das Wichtigste in Kürze
- Der im Volksmund genannte «Matthäusplatz» soll von nun an «Matthäuskirchplatz» heissen.
- Dieser Entscheid der Stadt Basel kommt jedoch nicht bei jedem gut an.
- Vom Quartierverein «Matthäusplatz – Unser Platz» kommt scharfe Kritik.
Der Platz vor der Matthäuskirche in Basel: Bisher hatte er keinen Namen. Das hat sich nun geändert. Die Stadt Basel hat ihn vor kurzem ganz offiziell «Matthäuskirchplatz» getauft. Die Entscheidung kommt aber nicht bei jedem gut an, wie «Basel jetzt» berichtet.
Im Volksmund nämlich heisse der Platz seit jeher nur «Matthäusplatz». Die Kirche bleibt also aussen vor. Und geht es nach dem Kleinbasler Quartierverein «Matthäusplatz – Unser Platz», soll das auch so bleiben.
Der Verein hat laut dem Portal Beschwerde gegen die Umbenennung eingelegt, die genau genommen eine Erstbenennung darstellt. Denn einen offiziellen Namen gab es für den Platz bisher ja nicht.
Auch andere namenlose Plätze wurden benannt
Regierungsrätin Stephanie Eymann (LDP) verteidigt das Vorgehen und den Namen «Matthäuskirchplatz». Zu diesem kam es auf Antrag der ihrem Departement unterstellten Nomenklaturkommission.
Sie verweist gegenüber «Basel jetzt» darauf, dass auch schon andere bisher namenlose Plätze entsprechend benannt wurden. Der Theaterplatz etwa und der Birskopf.
Beim Platz vor der Matthäuskirche wurde das gleiche Muster wie beim Theodorskirchplatz oder beim Martinskirchplatz angewendet. Die Idee: Ist eine Kirche das zentrale Element eines Platzes, kommt das Wort «kirch» auch im Namen vor.
Peter Schuler vom Quartierverein «Matthäusplatz – Unser Platz» sieht das anders. Eine derartige Bezeichnung von Plätzen mit Kirche gehe auf das Mittelalter zurück. Die 1895 fertiggestellte Matthäuskirche sei, genau wie der Platz und das Stadtviertel, aber modern.
«Freidenker» über Umbenennung ebenso empört
Auch die Nordwestschweizer Sektion der «Freidenker»-Vereinigung, die sich für die Anliegen der Konfessionslosen einsetzt, zeigt sich unzufrieden. In einer Mitteilung schreibt die Organisation, dass man «energisch» gegen diese «Umbenennung» Einspruch erhebe.
Es sei eine Zumutung von der Basler Bevölkerung zu verlangen, sich an solche neuen Namen zu gewöhnen, heisst es weiter.
Aussprache zwischen Verein und Regierung
Quartierverein und Stadt suchen nun das Gespräch miteinander. Am 24. März wollen sich Stephanie Eymann und der Verein austauschen.