Ein Mazedonier-Clan in Bern sorgt für Ärger. Durch tiefe Preise und fragwürdige Praktiken sind sie ins Visier der Justiz geraten.
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Die verdächtigen Personen des Mazedonier-Clans. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • In Bern agiert ein Mazedonier-Clan.
  • Regelmässig gehen Firmen Konkurs, Lohnzahlungen bleiben aus.
  • Gegen ein Dutzend Personen läuft eine Strafuntersuchung.
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Ein Mazedonier-Clan sorgt mit dubiosen Gerüstebau-Firmen in Bern für Furore. Die Fremdenpolizei ermittelt gegen ein Dutzend Personen.

Dies berichtet die «Rundschau» von SRF gestern Mittwoch. Die Mitglieder sollen im Kanton Bern rund 20 Unternehmen gegründet haben. Die Einkünfte wurden nicht deklariert, die Fremdenpolizei geht von einer Schadsumme im ein- bis zweistelligen Millionenbereich aus.

Zwei Gerüstbauer (Symbolbild). - Keystone

Die Firmen arbeiten laut der Sendung mit Tiefstpreisen. Fehlt das Geld, werden die Löhne, AHV- und Pensionskassenbeiträge einfach nicht bezahlt. Auch die Mehrwertsteuer soll nicht entrichten worden sein.

Ein Mann zieht die Fäden

Bevor die jeweilige Firma Konkurs geht, würden sich – so der Verdacht – die Geschäftsführer daraus bedienen. Der Nordmazedonier H.E. soll hinter den ganzen Firmen stecken.

Ein Mazedonier-Clan breitet sich in Bern aus. Als die SRF-Rundschau den Chef des Clans zu Hause aufsucht, droht er den Journalisten. - SRF

Laut «Rundschau» soll der Mann bereits neun Mal Konkurs gemacht haben. Er hinterlässt Schuldscheine in der Höhen von rund einer halben Million Franken. Gegen die Dutzend Personen läuft zudem eine Strafuntersuchung.

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Die Verdächtigen Personen geben in den sozialen Medien mit ihrem Geld an. - Screenshot: Rundschau

Den Beschuldigten werden Urkundenfälschung, Verstösse gegen das Ausländergesetz sowie Steuervergehen und Strassenverkehrsdelikte vorgeworfen. Laut Fremdenpolizei stellt man zunehmend eine Netzwerkstruktur fest.

Schweizer Gerüstbauer empört

Es entstünden Parallelstrukturen auf dem Gerüstbau und Bau-Nebengewerbe. Bei anderen Anbietern stösst die Praxis sauer auf. Ein Schweizer Gerüstbauer wird wie folgt zitiert: «Das ist ein Dorn im Auge von allen. Es kann nicht sein, dass solche Gerüstbauer die Preise unterbieten und uns derart schädigen. Das ist wirklich schlimm.»

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So sah ein Lohnausweis aus. Die Person wartet weitherin auf den ausstehenden Lohn. - Screenshot: Rundschau

Der Kopf hinter dem Firmenkonstrukt wollte sich nicht zu den Vorwürfen äussern. Stattdessen bedroht er das SRF-Team bei den Dreharbeiten.

Das Team solle seine Aufnahmen herausrücken. Erst sein Anwalt kann H.E. beruhigen. Dieser lenkt schliesslich ein, das Team gehen zu lassen. «Ich bin ganz klein. Aber ich werde ganz gross für jeden.»

Sein Anwalt sagt: «Gerüstbauer sind keine Buchhalter. Sie krempeln die Ärmel hoch und stellen bei Wind, Regen und Kälte Gerüste auf. Dass es Fehler in den Abrechnungen gibt, kann passieren.»

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