Mehr als 50'000 Cholerafälle im Juli
Trotz intensiver Bemühungen und umfassender Massnahmen zur Bekämpfung der Krankheit breitet sich die Cholera weiterhin zunehmend aus.
Die lebensgefährliche Krankheit Cholera ist trotz des Einsatzes dagegen weiter stark verbreitet. Im Juli wurden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 52'000 Fälle aus 17 Ländern gemeldet, 15 Prozent mehr als im Monat davor. 223 Todesfälle seien gemeldet worden, 34 Prozent mehr.
Die Darminfektion wird durch Lebensmittel und Wasser übertragen, die mit dem Bakterium Vibrio cholerae verunreinigt sind, häufig durch Fäkalien. Mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen kann Cholera verhindert werden. Unbehandelt können vor allem Kinder innerhalb weniger Stunden sterben.
Die Region östliches Mittelmeer verzeichnete mit Abstand die meisten Fälle (rund 43'500). Zu der Region gehören 21 Länder von Pakistan über Afghanistan und den Iran bis Marokko, ebenso wie der Gazastreifen und die besetzten palästinensischen Gebiete.
Weltweit waren es in diesem Jahr bis Ende Juli bereits gut 307'000 gemeldete Fälle, im Gesamtjahr 2023 gut 700'000. Meldungen gehen oft mit grosser Verspätung ein. Zudem ist die Dunkelziffer nach WHO-Angaben bei solchen Meldungen gross, weil nicht alle Fälle registriert werden.
Impfstoffmangel: Ein Hindernis im Kampf gegen Cholera
Kritischer Impfstoffmangel behindere den Kampf gegen die Darminfektion, so die WHO. Seit Anfang 2023 hätten Länder Bedarf an 105 Millionen Impfdosen angemeldet, es seien seitdem aber nur 55 Millionen produziert worden.
Grund für die hohe Zahl der Fälle seien Konflikte, Naturkatastrophen und Klimawandel. Das vertreibt viele Menschen, die auf der Flucht oft unhygienische Verhältnisse antreffen.
Der Impfstoff wird von einem einzigen Unternehmen hergestellt, EuBiologicals in Südkorea. Es hat begrenzte Produktionskapazitäten. Zudem wird nur produziert, was bestellt und bezahlt wird – das heisst, wenn nicht genügend Geld für den Kauf da ist, wird auch nicht produziert.