Mehr Ärzte in der Schweiz suchen wegen hoher Belastung Hilfe
Die Arbeitsbelastung bei Ärzten ist wegen der Pandemie zuletzt gestiegen. In den vergangen sechs Jahren nahm die Zahl von Burnouts deutlich zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Anzahl Burnouts bei Ärzten und Ärztinnen in der Schweiz steigt.
- 2021 suchten fast 200 Personen Hilfe wegen Stress, Angst oder Selbstzweifeln.
- Gegenüber 2015 hat sich die Zahl damit fast verdoppelt.
Ärzte und Ärztinnen in der Schweiz erlitten in den letzten Jahren häufiger Burnouts. Im vergangenen Jahr suchten bei ReMed 189 Personen Hilfe, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. ReMed ist eine Beratungsstelle für Ärzte in der Krise.
Die Zahl der Hilferufe hat sich seit 2015 damit fast verdoppelt. Die genannten Probleme sind Stress, Angstzustände, Selbstzweifel, Burnout oder Depression. Zuletzt hat sich die Arbeitsbelastung von Spital-Ärzten während der Corona-Pandemie noch einmal erhöht.
Burnouts bei Ärzten häufiger
Zwei Drittel der insgesamt 189 Hilferufe gingen von Ärztinnen ein. Dieser Anteil war in den vergangenen Jahren stabil. Viele Frauen müssen sich neben ihrer Arbeit auch um Kinder und Haushalt kümmern, erklärt Mirjam Tanner, Psychiaterin bei ReMed.
Männer hingegen bitten weniger um Hilfe, was aber nicht bedeutet, dass sie weniger betroffen sind. Gemäss Tanner haben sie häufig eine höhere Hemmschwelle als ihre Kolleginnen.
Insgesamt kommen Burnouts bei Ärzten doppelt so häufig vor wie in anderen Berufen, berichtet die «NZZ am Sonntag». Gemäss dem Verband der Assistenz- und Oberärzte (VSAO) arbeitet jeder zweite Assistenzarzt wöchentlich länger als die erlaubten 50 Stunden.