Ukraine-Krieg: Russische Ärzte dürfen ihr Land nicht mehr verlassen

Nick Mäder
Nick Mäder

Russland,

Russland rechnet im Ukraine-Krieg mit zahlreichen weiteren verletzten Soldaten. Wegen knappen Ressourcen dürfen Mediziner das Land nicht mehr verlassen.

Ukraine-Krieg Ärzte
Ukraine-Krieg: Russischen Ärzten ist es verboten, aus Russland auszureisen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Teilmobilmachung braucht die russische Armee mehr medizinisches Personal.
  • Ungefähr 3000 Ärzte könnten bald in den Ukraine-Krieg einberufen werden.
  • Um darauf vorbereitet zu sein, dürfen Mediziner Russland ab sofort nicht mehr verlassen.

Russische Ärzte und anderes medizinisches Personal werden infolge der Teilmobilmachung stark eingeschränkt. In einem Brief der lokalen Behörden werden sie aufgefordert, das Land nicht mehr zu verlassen.

Das St. Petersburger Gesundheitskomitee teilte den Krankenhausmitarbeitern in einem Brief mit, dass sie aus «Sicherheitsgründen» nicht aus Russland ausreisen sollen.

Ukraine-Krieg Ärzte
Wladimir Putin hat den Spital-Direktoren mitgeteilt, dass ihr Personal Russland nicht mehr verlassen darf (Symbolbild). - Keystone

Weder berufsbedingte noch private Reisen seien im Moment erlaubt, berichtet die russische Nachrichtenagentur «Tass». Krankenschwestern und Ärzte hätten ein entsprechendes Papier unterzeichnen müssen.

Wer dennoch ins Ausland reisen will, braucht eine entsprechende Genehmigung der Behörden. Akzeptiert werden allerdings nur Gesuche für Reisen in die befreundeten GUS-Staaten.

Ukraine-Krieg: Hat Russland Angst vor Spital-Kollaps?

Der genaue Grund für die Reisebeschränkung ist nicht bekannt, könnte aber in Zusammenhang mit Putins Teilmobilmachung stehen. Mitte September kündigte der Kreml-Chef an, dass 300'000 Reservisten die Kampfstärke seiner Armee verbessern sollen.

Teilmobilmachung
300'000 Reservisten sollen im Zuge der vom Kreml angeordneten Teilmobilmachung eingezogen werden. - -/AP/dpa

Diese Ansage sorgte in Russland für grosses Entsetzen und dürfte auch medizinisches Personal verblüfft haben. Schliesslich sind auch sie von der Mobilmachung betroffen.

Angeblich könnten rund 3000 Ärzte und andere Mediziner in den Ukraine-Krieg einberufen werden, was sich in Russland bemerkbar machen würde. Russische Spitäler hätten dann weniger Personal zur Verfügung.

Bereitet ihnen die Teil-Mobilmachung Russlands Sorgen?

Die Einführung der Reisebeschränkungen für Ärzte, Krankenschwestern & Co. könnte also notwendig sein, damit das russische Gesundheitssystem nicht kollabiert.

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