Mehr Ratten in der Schweiz wegen Klimawandel
Ein Video eines Passanten zeigt Ratten in einem Coop in Zürich. Tatsächlich steigt in der Schweiz die Anzahl der Nager. Ein möglicher Grund: der Klimawandel.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gab es einen Anstieg in der Ratten-Population.
- Ein Grund dafür ist auch der Klimawandel.
- Besonders in Zürich stellt die veraltete Kanalisation ein Problem dar.
Dass es in der sauberen und hygienischen Schweiz Ratten hat, ist schwer vorstellbar. Und doch: Ein Passant filmte vergangene Woche, wie einige Nagetiere in der Nacht in der Coop-Filiale beim Zürcher Bahnhof Stadelhofen herum huschten.
Zürich und Bern leiden am stärksten
Die Zahl der Tiere, die durch die Kanalisation in Zürich wuseln, ist unbekannt. Allerdings werden sie in letzter Zeit immer häufiger gesichtet, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Der Kammerjäger bei der Schädlingsbekämpfungsfirma Insekta, Thomas Iseli, bestätigt: «In Zürich und auch Bern hat es zurzeit extrem viele Ratten.»
Laut Experten ist ein möglicher Grund der Klimawandel. «Der milde Winter führt dazu, dass mehr Ratten überleben», sagt Kammerjäger Simon Gross. Auch trockene Sommer bieten ihnen Vorteile: Der Grundwasserspiegel sinkt, wodurch ihr Lebensraum grösser wird.
Viel Nahrungsmöglichkeiten für Ratten
Ein weiterer Grund ist das weite Nahrungsangebot: In den Städten gibt es viel weggeworfenes Essen. Auch wird dieses sehr sorglos entsorgt. Abfallsäcke stehen schon am Vorabend der Müllentsorgung vor der Türe und locken damit die Nager an.
In Zürich spiele zudem die veraltete Kanalisation eine Rolle: Die Leitungen verfaulen zum Teil, wodurch Löcher in den Röhren entstehen. Durch diese können die Tiere in die Gebäude eindringen.