Mehrere antisemitische Angriffe am Wochenende in Zürich
Zürich wird Schauplatz mehrerer antisemitischer Vorfälle.

In Zürich ist es am vergangenen Wochenende zu mehreren antisemitischen Vorfällen gekommen. Dabei wurden jüdische Personen tätlich angegangen oder verbal belästigt. «Uns wurden fünf unterschiedliche Vorfälle gemeldet», sagte Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), am Dienstag auf Anfrage. Er bestätigte damit einen Bericht.
Die Menschen seien teils tätlich angegangen, teils verbal belästigt worden. «In mindestens einem Fall kam es auch zu einer judenfeindlichen Beschimpfung», so Kreutner weiter. Die Angriffe fanden demnach alle in Zürich-Wiedikon am Wochenende statt.
Ansteigender Antisemitismus beunruhigt
Soweit bekannt sei, seien die Angriffe mehrheitlich der Polizei gemeldet worden. «Eine solche Häufung von physischen Angriffen auf jüdische Menschen, bei denen wir zumindest teilweise davon ausgehen müssen, dass sie lediglich erfolgten, weil die Personen jüdisch sind, ist besorgniserregend und ungewöhnlich», sagte Kreutner.
Die Vorfälle hätten sich in der jüdischen Community herumgesprochen und lösten Verunsicherung aus. Die Zivilgesellschaft sei gefordert, Massnahmen zu ergreifen.
Antisemitismusbericht zeigt besorgniserregende Tendenz
Bereits 2023 stieg die Zahl der antisemitischen Vorfälle in der Deutschschweiz und der italienischen Schweiz. Insgesamt wurden 1130 antisemitische Vorfälle gemeldet oder beobachtet. Im Vorjahr waren es 910 gewesen.
Besonders nach den Terrorangriffen vom 7. Oktober häuften sich die Vorfälle hierzulande laut dem aktuellsten Antisemitismusbericht. Die Zahlen für 2024 werden durch den SIG im Frühling publiziert.