Menschen im Wald stressen Wildtiere
Das Wichtigste in Kürze
- Wer sich in der Natur aufhält, sollte auch gewisse Regeln beachten.
- Oft werden Wildtiere durch unvorsichtiges Eindringen in ihren Lebensraum unnötig gestresst.
Körperliche Aktivitäten in der Natur sind meist gesund für Körper und Geist. Wer sich jedoch in der Natur aufhält, sollte sich auch an gewisse Regeln halten. Schliesslich befindet man sich im Lebensraum vieler Wildtiere.
Wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet, stellen Forstdienst und Jagdverantwortliche beispielsweise im Wald bei Rorschacherberg immer wieder Velospuren abseits der eigentlichen Pfade und Wege fest. Ein solcher Ritt «into the wild» ist zwar aufregend, kann jedoch auch Jungpflanzen zerstören oder Tiere in ihrem Lebensraum stören.
Stress als Lebensgefahr
Vor allem im Winter sowie in der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit seien die Tiere allerdings auf Ruhe angewiesen. Störungen in dieser Zeit kann die Tiere unnötig stressen und gerade im Winter an ihren ohnehin schon knapp rationierten Energiereserven zerren. «Wenn sie eine Flucht unternehmen müssen, ist das aufwendig. Das kann in der Endabrechnung dann knapp werden mit dem Energiebudget», so Wildtierforscher Roland Graf gegenüber «SRF».
Für mehr Sensibilität
Mittlerweile tangiert der Mensch nicht mehr nur physisch die Lebenswelten der Tiere, sondern vermehrt auch elektronisch. «Auch mit Drohnen kann man Wildtiere stören – besonders dann, wenn man beispielsweise an Horstfelsen von Steinadlern heranfliegt. Und auch Gemsen können sich bedroht fühlen», wie der Forscher zu bedenken gibt.
Nebst der damit verbundenen Bedrohung für das Leben der Tiere kann für sie Stress aber auch schlecht für das Immunsystem und die Fortplanzung sein.
Gleichzeitig ist der Aufenthalt der Menschen in Wäldern und Bergen aber auch von Bedeutung für das Zusammenleben von Mensch und Natur. Schliesslich liessen sich Sensibilitäten des Menschen für die Wichtigkeit der Natur besser entwickeln, wenn er eine mentale Beziehung zu ihr entwickelt.