Menschliches Versagen führt zu Absturz Flugzeug im Glarnerland
Letzes Jahr stürzte im Glarnerland ein Kleinflugzeug ab. Nun ist die Absturz-Ursache laut einem Untersuchungsbericht geklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Flugzeugabsturz im Glanerland von 2017 ist auf menschliches Versagen zurückzuführen.
- Ein Flugzeug mit zwei Piloten touchierte ein Tragseil einer Gondelbahn und stürzte ab.
- Die beiden Insassen starben.
Der Absturz eines Kleinflugzeugs mit dem deutschen Politiker Peter Drewes an Bord letztes Jahr im Glarnerland ist auf Pilotenfehler zurückzuführen. Die Maschine flog in die Wolken, wo es zu einem Strömungsabriss kam.
Das Flugzeug des Typs Mooney M20K war am 12. September 2017 kurz vor 19 Uhr oberhalb von Braunwald mit grosser Geschwindigkeit und nahezu senkrecht abgestürzt. Der Unfallort liegt auf 1900 Metern über Meer und nur wenige Meter entfernt von der Bergstation der Gondelbahn Gumen.
Kollision mit Tragseil
Ein Tragseil der Bahn hatte den linken Flügel des Flugzeugs teilweise abgetrennt, wie aus dem am Donnerstag publizierten Untersuchungsbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hervorgeht.
Der Unfall sei darauf zurückzuführen, dass die Piloten nach einer Unterschreitung der Überziehgeschwindigkeit in Vereisungsbedingungen die Kontrolle über das Flugzeug verloren hätten. Eine Kollision mit dem Gelände habe nicht mehr verhindert werden können, schrieb die Sust.
Piloten unter Zeitdruck
Die beiden Piloten waren auf dem Weg nach Norditalien über dem Glarnerland in die Wolken geflogen. Die Fortsetzung des Sichtfluges in Instrumentenwetter-Bedingungen habe die Voraussetzung für die Entstehung des Unfall geschaffen, hiess es weiter. Kurz vor dem Absturz hatten die Piloten noch den Notruf «Mayday» gesendet.
Beide Piloten waren beim Unglück ums Leben gekommen. Bei dem einem handelt es sich um Peter Drewes, den damaligen Landesvorsitzenden der Partei der Liberal-Konservativen Reformer in Niedersachsen. Er war in Begleitung eines 76-jährigen Deutschen, der ebenfalls den Pilotenschein besass.
Gestartet war das Kleinflugzeug in Donaueschingen im Südwesten Baden-Württembergs. Es hätte nach Albenga in Norditalien fliegen sollen. Gemäss Sust-Bericht setzten sich die Piloten bei der Planung einem hohen Zeitdruck aus, weil sie vor dem Eindunkeln in Italien ankommen mussten. Die Wetterbedingungen hätten einen Flug unter den Wolken via eine der empfohlenen Hauptsichtrouten nicht zugelassen.