Microspot, Ricardo & Co. kicken «Schwarzen Peter» aus Sortiment
Bei Microspot, Ricardo und Co. kann das beliebte Kartenspiel «Schwarzer Peter» nicht mehr gekauft werden. Man befürchtet, es schüre rassistische Vorurteile.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Kartenspiel «Schwarzer Peter» wird von verschiedenen Händlern rausgeworfen.
- Ricardo und Microspot nehmen gleich mehrere Spielvarianten aus dem Angebot.
- Das Spiel «bediene rassistische Vorurteile», begründet Ricardo den Rausschmiss.
Nächster Woke-Alarm – oder tatsächlich Diskriminierung? Ab sofort ist das beliebte Kartenspiel «Schwarzer Peter» nicht mehr überall erhältlich.
Mehrere Händler haben Varianten davon aus dem Sortiment gekickt. So etwa Microspot – der Onlineshop entfernt das Spiel nach einer Anfrage von Nau.ch von seiner Webseite.
«Schwarzer Peter» soll rassistische Vorurteile schüren
Antike Versionen mit karikierenden Darstellungen schwarzer Menschen werden schon seit längerem nicht mehr produziert. Doch nun geht es auch der neuen Kaminfeger-Version an den Kragen!
Damit ist das Kartenspiel nach Winnetou und Dreadlocks bei weissen Sängern jetzt auch umstritten.
Denn es soll rassistische Vorurteile schüren. Von Microspot heisst es auf Anfrage von Nau.ch: «Um vorzubeugen, dass sich jemand durch das Produkt angegriffen oder diskriminiert fühlt, haben wir es entfernt.»
Möglicherweise sei nämlich nicht für jede Person sofort erkennbar, dass es sich bei der Abbildung um einen Kaminfeger handelt.
Andere Varianten des «Schwarzen Peters» sind im Shop der Coop-Tochter nach wie vor erhältlich. So gibt es etwa eine Version mit einer schwarzen Katze, die für Microspot weniger problematisch ist.
Wie Microspot: Ricardo verbietet «Schwarzen Peter»
Auch andere Händler prüfen zurzeit einen Verkaufsstopp des Kartenspiels mit dem Kaminfeger-Motiv. Bei Galaxus wurde der Artikel vorübergehend entfernt, «bis der Sachverhalt mit dem Hersteller gecheckt ist», so ein Sprecher zu Nau.ch.
Auch Ricardo toleriert einzelne Versionen des Spiels nicht mehr. Man wolle keine Angebote zulassen, die in «irgendeiner Form rassistisch» seien. So begründete ein Sprecher den Rausschmiss gegenüber dem Portal «Inside Paradeplatz».
Offenbar sind aber nur antike Versionen des «Schwarzen Peters» betroffen. Heute Dienstag kann auf der Auktionsseite zumindest wieder auf eine Kaminfeger-Variante des Kartenspiels geboten werden.
Bei Manor bleibt das Spiel von Carlit hingegen weiterhin im Angebot. Nichtsdestotrotz habe man vorsichtshalber Rücksprache mit dem Lieferanten aufgenommen, um jegliche Eventualität zu diesem Fall ausschliessen zu können.