Migros: Partner «Voi» in Bern verbietet Rucksäcke zum Einkaufen
Weil zu viel gestohlen wurde, verbietet ein Voi-Laden in Bern das Einkaufen mit eigenen Taschen. Coop und Migros sehen das anders – ihre Kunden seien «ehrlich».
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Berner Voi-Laden dürfen Kunden nicht mit mitgebrachten Taschen einkaufen.
- Zu oft wurden Lebensmittel auf diesem Weg gestohlen.
- Bei Coop und Migros können Kunden hingegen selbst entscheiden, wie sie einkaufen.
Statt des Einkaufswagens den eigenen Rucksack mit Ware füllen und dann an der Kasse nicht alles aufs Band legen, was im Rucksack gelandet ist: Das ist im Voi-Laden im Berner Fischermätteli zu oft vorgekommen. Nun schiebt die Migros-Partner-Filiale dem Diebstahl den Riegel – und verbietet es, den eigenen Rucksack mit dem Einkauf zu füllen.
«Bei der Taschen-Kontrolle haben wir festgestellt, dass oft Lebensmittel einfach mitgenommen wurden, ohne sie zu bezahlen», erklärt eine Voi-Mitarbeiterin gegenüber Nau.ch. Auch die Überwachungskamera habe viele «Rucksack-Diebe» überführen können.
Doch auch jetzt – mit Verbots-Schild – werde die Ware noch immer oft in der eigenen Taschen oder im Rucksack verstaut. «Wir müssen die Kunden oft auf die Regel aufmerksam machen», erklärt die Mitarbeiterin.
Coop und Migros: Kunden sollen selbst entscheiden
Migros-Partner Voi hat damit nicht dieselbe Regelung wie die Migros selbst. Dort ist das Mitbringen eigener Taschen weiterhin erlaubt. Auch wenn jede Genossenschaft selber entscheiden kann, wie sie das handhaben will.
Die Sachen im eigenen Rucksack zu verstauen, mache «in gewissen Fällen durchaus Sinn», sagt Mediensprecher Patrick Stöpper auf Anfrage von Nau.ch. Etwa beim Self-Scanning-System, wo die Produkte während des Einkaufs gescannt und gleich eingepackt werden.
Mehr geklaut werde deshalb nicht, sagt Stöpper. Die Migros-Kunden seien «grundsätzlich ehrlich, sei es mit Migros-Körbli oder eigener Tasche in der Hand».
Es verfüge jedoch jede Migros-Filiale über ein Sicherheitsdispositiv und auch Stichproben könnten jederzeit stattfinden.
Auch Coop hält nichts von einem Taschen-Verbot. «Unsere Kunden sollen selber entscheiden dürfen, wie sie ihren Einkauf gestalten möchten», erklärt Coop-Mediensprecher Kevin Blättler auf Anfrage. Denn der «allergrösste Teil» der Kunden sei ehrlich.