Die Migros-Zentrale konnte sich lange nicht zum Korruptionsverdacht gegenüber ihrem «Regionalfürsten» Damien Piller äussern. Nun könnte sie – will aber nicht.
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Fabrice Zumbrunnen gilt als eisern und durchsetzungsfähig. Seine radikalen Veränderungen scheinen die Migros wieder auf Kurs zu bringen. - KEYSTONE

Das Wichtigste in Kürze

  • Migros-Regionalfürst Damien Piller wird der Korruption verdächtigt.
  • Die Migros schweigt weiterhin zum Fall.
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Anfang Juli reichte die Generaldirektion der Migros wegen Korruptionsverdacht eine Strafanzeige ein. Sie richtete sich gegen Damien Piller, den Präsidenten der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg.

Die Zentrale wirft dem Unternehmer vor, sich beim Bau von zwei Migros-Filialen selbst an 1,7 Millionen Franken bedient zu haben. Zudem reichte die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Fribourg Mitte Juli eine weitere Strafanzeige gegen ihren Präsidenten ein.

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Gegen Damien Piller liegt der Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung vor. - KEYSTONE

Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, startete die Genossenschaft schon 2017 eine interne Untersuchung. Diese Massnahme ergriff sie, nachdem ein Mitarbeiter der Zentrale konkrete Hinweise gemeldet hatte.

Monatelang durfte sich die Migros jedoch nicht zum Vorfall äussern. Eine von Piller erwirkte richterliche Verfügung hinderte die Zentrale des Lebensmittelkonzerns daran, Auskunft zu geben.

Korruptionsverdacht: Migros schweigt weiter

Nun wurde diese richterliche Verfügung aufgehoben, wie ein Sprecher der Genossenschaft gegenüber der «Luzerner Zeitung» bestätigt. Doch die Migros schweigt weiterhin. «Um die Unabhängigkeit des Verfahrens nicht zu beeinflussen und aus Rücksicht gegenüber der Unschuldsvermutung, äussern wir uns bis auf weiteres nicht zu Details», so der Sprecher.

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