Migros verzichtet als Einzige auf Feuerwerksverkauf
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Hitze verhängen zahlreiche Kantone ein Feuerwerksverbot.
- Diverse Detailhändler passen ihren Verkauf dadurch an.
- Bei Coop, Aldi und Lidl gibt es Raketen und Böller nur in gewissen Filialen zu kaufen.
- Die Migros verzichtet – unter anderem aus Rücksicht auf Mensch und Tier – komplett.
Der Nationalfeiertag steht vor der Tür. Am nächsten Montag feiert die Schweiz Geburtstag. Traditionell wird dies landesweit unter anderem mit Feuerwerk zelebriert.
Migros verzichtet ganz, Coop nur teilweise
Der Kauf von Raketen und Böllern könnte dieses Jahr jedoch schwierig werden. Auf Twitter kursiert ein Bild von einem Plakat vor einer Coop-Filiale. Darauf steht: «Hohe Trockenheit. Coop verzichtet auf den Verkauf von Feuerwerksartikeln.»
Im Netz stösst das teilweise auf Unverständnis. Ein User schreibt: «Coop präsentiert sein Verhalten in einer überflüssigen Werbeaktion als besonders verantwortungsbewusst, besonnen und lobt sich selbst.»
Denn: In vielen Kantonen gelte ohnehin ein Feuerverbot.
Der Detailhändler-Riese verteidigt sich. Der Verzicht gelte nicht für alle Filialen. Das Unternehmen richte sich nach den gesetzlichen Vorgaben und Weisungen der Behörden, schreibt Coop auf Anfrage. Es gibt also Feuerwerk zu kaufen, aber «nur in ausgewählten Verkaufsstellen».
Werden Sie am 1. August Feuerwerk abbrennen?
Bei Aldi und Lidl werden Kunden mit dem Verkauf von Feuerwerk angelockt. Aber auch hier gilt: Verkauft wird nur in den Kantonen, in denen das Zünden auch erlaubt ist. «Wir richten uns stets nach den Auflagen der Kantone und beobachten die Entwicklungen wie etwa die Wetterlage und allfällige Feuerverbote.» Das schreibt Aldi auf Anfrage.
Coop-Konkurrentin Migros bietet in diesem Jahr gar keine derartigen Artikel an. «Der Entscheid liegt bei den einzelnen Genossenschaften. Dieses Jahr haben sich alle zehn Genossenschaften gegen den Verkauf von Feuerwerk entschieden», heisst es auf Anfrage.
Schon in den vergangenen Jahren guckten Feuerwerk-Fans bei der Migros teilweise in die Röhre. Man gehe nicht davon aus, dass der Entscheid der Genossenschaften in den nächsten zwei, drei Jahren anders ausfallen werde. «Natürlich spielt hier auch die generelle Rücksicht auf Mensch, Tier und Natur eine Rolle», so das Unternehmen.
Komplettes Verbot in 13 Kantonen
Die Detailhändler-Riesen reagieren also auf diverse Verbote in verschiedenen Kantonen. In Freiburg, Genf, Tessin, Waadt, Wallis, Solothurn, Jura, Glarus, Neuenburg, Schaffhausen, Thurgau, Aargau, Bern und Uri ist das Zündeln beispielsweise verboten.
Auch in Graubünden ist das Abbrennen von Feuerwerk dieses Jahr grösstenteils nicht erlaubt. Die Ausnahmen bilden das Unter- und Oberengadin sowie Samnaun und das Münstertal.
Zündeln in Zürich gestattet
In den Kantonen Zürich Luzern, Schwyz, Zug, Ob- und Nidwalden, Basel-Land, Basel-Stadt, Appenzell Ausserrhoden sowie St.Gallen gilt das Verbot bisher nur für Wälder und Waldnähe. Die Stadt Zürich schränkt Feuer und Feuerwerk laut einer Mitteilung per sofort zusätzlich ein: Nur noch von Kiesplätzen und geteerten Flächen aus darf Feuerwerk abgebrannt werden.
Heisst: Feuerwerk ist hier weiterhin erlaubt. Ein Mindestabstand muss beim Abfeuern allerdings zwingend eingehalten werden.
Einzig in Appenzell Innerrhoden wurde lediglich eine Mahnung ausgesprochen. Verbote gelten hier bisher keine.