Mit Bier am ESAF: Komitee will Zuger Plakat-Busse begleichen
Das Zuger Komitee für bezahlbaren Wohnraum hat Schulden wegen einer Busse. Am Schwingfest soll nun das Finanzloch mit Konsum von Bier gestopft werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Zuger Komitee für bezahlbaren Wohnraum hat wegen der Plakataffäre 2017 noch Schulden.
- Um diese zu tilgen, will das Komitee am Eidgenössischen Schwingfest Bier verkaufen.
- Ob dies zur Tilgung der Schulden reicht, sei allerdings unklar.
Das Zuger Komitee für bezahlbaren Wohnraum will seine Schulden der Plakataffäre dank eines Bierstands loswerden. Und dies ausgerechnet am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest, wo SVP-Regierungsrat Heinz Tännler als OK-Präsident wirkt.
Plakate provozieren Gerichtsprozess
Die Brisanz erklärt sich aus einem Vorfall von vor zwei Jahren. Im Mai 2017 stimmte der Kanton Zug über die Initiative für bezahlbaren Wohnraum ab. Vor der Abstimmung hängte das Initiativkomitee im Bahnhof Zug Plakate der Regierungsräte Heinz Tännler (SVP) und Matthias Michel (FDP) auf. Neben den Bildern war zu lesen: «Beruf Regierungsrat, Jahreslohn: 279’744 Franken, Meinung: Zug hat genug zahlbaren Wohnraum.»
Dem Zuger Komitee für bezahlbaren Wohnraum kam die Aktion teuer zu stehen. Tännler und Michel klagten gegen das Komitee und bekamen Recht. Neben einer Entschädigung von 16'950 Franken kamen mit Anwalts- und Gerichtskosten eine Summe von ungefähr 48'000 Franken zusammen. Ein grosser Betrag für das Komitee.

Mittlerweile ist ein Grossteil der Schulden abbezahlt, allerdings stehen bis heute noch rund 6000 Franken aus, wie «Zentralplus» berichtet.
Bier soll Schulden tilgen
Um diesen Schuldenberg nun definitiv loszuwerden, geht das Komitee in die Offensive. Dazu stellen die Mitglieder am Eidgenössischen Schwingfest vom kommenden Wochenende einen Biertresen auf, um Bier zu verkaufen. «Wir wollen den Ansturm der vielen Besucherinnen und Besucher nützen», sagt Luzian Franzini gegenüber «Zentralplus». Man werde bereits am Freitagabend präsent sein und durchgehend Bier verkaufen, so der Co-Präsident der Jungen Grünen Schweiz weiter.
Ob das Finanzloch durch den dreitägigen Bierverkauf auch gestopft werden kann, könne er nicht sagen. Aber man hoffe natürlich auf grosse Nachfrage nach feinem Zuger Bier.