Monat April war zu warm trotz markanter Kälteeinbrüche
Trotz markanten Kälteeinbrüchen ist der Monat April 1,5 Grad zu warm gewesen. Zu Ostern herrschten fast sommerliche Temperaturen. Anfang Monat aber schneite es und auch das Monatsende war kalt. Im Süden war es viel zu nass.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem warmen März kam mit dem April die kalte Dusche, wie SRF Meteo am Montag mitteilte.
Am 4. April schneite es bis ins Flachland. Auf den Schnee folgte Frost. Am 6. April massen etwa Thun und Giswil OW minus 3,8 Grad.
MeteoSchweiz berichtete über Anfang April tief verschneite Alpentäler. In Guttannen BE - auf 1055 Meter über Meer - fielen in der Nacht vom 4. auf den 5. April 99 Zentimeter Neuschnee. Laut Meteoschweiz war das so viel an einem Tag wie noch nie seit 1877 in Guttannen. Auch an anderen Orten gab es Rekord-Schneemengen.
Zur Monatsmitte wurde es wieder wärmer, so dass sich Ostern fast sommerlich zeigte. Richtig sommerlich wurde es allerdings erst am Mittwoch nach Ostern. Im unteren Aaretal stieg das Quecksilber auf 26,5 Grad, womit der erste Sommertag des Jahres Tatsache wurde. Danach folgte der Absturz mit Schnee bis auf 600 Meter über Meer herunter.
Den Monat hindurch überwogen aber doch die warmen Phasen und es war 1,5 Grad wärmer als sonst in der Jahreszeit. Besonders warm war es im Osten wegen des Föhns. Im Chur kam ein Wärmeüberschuss von 2 Grad zusammen. Eher kühl war es im Westen und Nordwesten mit einem Wärmeüberschuss von 1 Grad im Vergleich zur Norm der Jahre 1961 bis 1990.
Vergleicht man den April 2019 hingegen mit der Temperatur-Norm der Jahre 1981 bis 2010, liegt der zu Ende gehende Monat noch 0,6 Grad über der Norm.
Bäume und Blumen waren - dank Wärme im Februar und im März - zu früh dran mit Blüten und Blättern. Dies gilt laut MeteoSchweiz namentlich für Kirsch-, Apfel- und Birnbäume, aber auch für Löwenzahn und Wiesenschaumkraut. Die Kirschen blühten neun Tage früher als im Mittel der Jahre 1981 bis 2010, der Löwenzahn elf Tage zu früh. Ab Mitte April und verstärkt ab Ostern ergrünten die Wälder.
Südlich der Alpen regnete es zu viel. Eine Südanstömung vom 21. bis 23. April konnte das Niederschlagsdefizit der letzten Monate etwas auffangen. Am stärksten regnete es im Onsernonetal mit 500 Litern pro Quadratmeter. In Locarno fielen im ganzen Monat 230 Liter und in Lugano 170. Im Nordtessin war es doppelt so nass wie sonst im April. Im Mittel- und Südtessin lag der Regenüberschuss bei 10 bis 20 Prozent.
Deutlich zu nass war es auch im Süd- und Oberwallis. Auf Binn und Ulrichen ging doppelt so viel Regen nieder wie sonst. Zu trocken hingegen war es nördlich der Alpen mit stellenweise lediglich 30 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge.
Dass das Tessin die Sonnenstube des Landes ist, zeigte sich im April nicht. Häufig war es grau. In Lugano gab es weniger als 60 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer, in Locarno immerhin 80 Prozent. Dafür lagen die Sonnenstunden im Mittelland knapp über der Norm.