Mordfall Boppelsen: Drei Beschuldigte vor Gericht

Keystone-SDA
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Bülach,

Drei Personen müssen sich ab heute in einem Mordprozess verantworten. Ihnen werden zwei Morde vorgeworfen, einer in Boppelsen ZH, der andere in Utzigen BE.

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Auto überschlägt sich auf der A1 bei Lindau ZH (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Personen stehen seit heute Montag wegen Mordes vor Gericht.
  • Ihnen werden zwei Morde in Boppelsen ZH und Utzigen BE zur Last gelegt.
  • Die Tötungsdelikte passierten im Sommer 2016.

Ab heute Montag befasst sich das Bezirksgericht Bülach ZH mit zwei Männern und einer Frau. Der Prozess ist auf vier Tage angelegt. Ihnen werden zwei Morde und andere Straftaten vorgeworfen. Eines der Opfer wurde in einem Wald bei Boppelsen ZH gefunden, das andere im Kanton Bern.

Zu den Mordtaten kam es gemäss Anklage im Frühling 2016. Beschuldigt sind ein 29-jähriger Mann, dessen gleichaltrige Ehefrau und ein 36-jährigen Kollege des Mannes. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, dürfte der 29-Jährige der Haupttäter gewesen sein.

Die drei Schweizer wurden Ende Juni 2016 festgenommen. Sie sitzen in verschiedenen Gefängnissen. Neben Mord werden ihnen unter anderem Raub, Betrug, Erpressung, Freiheitsberaubung, Entführung und Urkundenfälschung vorgeworfen.

Anklage und Verteidigung geben ihre Anträge im Laufe der Verhandlung bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Sie wollten Geld

Das eine Opfer war ein dem Ehepaar bekannter Drogenhändler, der ihnen ihrer Ansicht nach 40'000 Franken sowie Marihuana schuldete. Das andere war ein Lastwagenbesitzer aus dem Kanton Zürich. Dieser hatte sein Fahrzeug im Internet zum Verkauf ausgeschrieben.

Auf dieses hatten sie es laut Staatsanwaltschaft abgesehen. Sie wollten es verkaufen.

Die beiden Männer gaben sich als Kaufinteressenten aus. Auf einer Probefahrt am 3. Juni 2016 überwältigten sie den Lastwagenbesitzer. Gefesselt fuhren sie ihn zum Haus des Ehepaars im Berner Dorf Utzigen.

Dort zwangen sie ihr Opfer, einen vorbereiteten Kaufvertrag zu unterzeichnen, den sie für einen Weiterverkauf benötigen würden.

Anschliessend wurde der Lastwagenbesitzer laut Anklageschrift getötet. Seine Leiche transportierten die Beschuldigten im Kofferraum ihres Autos in den Kanton Zürich zurück. Dort legten sie die Leiche in einem Waldstück zwischen Boppelsen und Regensberg ab.

Bereits Ende April hatten sie laut Anklage den Drogenhändler in ihre Gewalt gebracht. Sie konnten aus ihm zwar keine Informationen über den Verbleib von Geld und Drogen pressen.

Sie eigneten sich aber sein Auto und jenes seines Vaters an, die sie weiterverkaufen wollten. Auch diesen Mann töteten sie. Die Leiche vergruben sie auf ihrem Grundstück.

Tat in Boppelsen akribisch geplant

Für ihre Taten hatten sie akribische Pläne ausgearbeitet, die allen drei Beteiligten klare Rollen zuwiesen. Beide Opfer wurden stundenlang gefesselt und teils geknebelt festgehalten.

Bevor er sie tötete, traktierte der 29-Jährige sie mit Faustschlägen. Dann klebte er ihnen die Atemwege zu und wartete, bis sie qualvoll erstickt waren. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio denn auch besondere Grausamkeit vor.

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