Münze mit Roger Federer für Sammler wertlos
Roger Federer erhält seine eigene Münze. Obwohl der Ansturm enorm ist, blicken Numismatiker eher düster auf die Zukunft des «Silber-Rogerli».
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer wird als erste lebende Person auf einer Münze geehrt.
- Ein Numismatiker hält die ganze Sache jedoch nur für einen riesigen Hype.
- Er rechnet mit einem schnellen Abflachen der Begeisterung.
Die Eidgenössische Münzstätte Swissmint widmet zum ersten Mal in ihrer Geschichte einer noch lebenden Persönlichkeit eine Schweizer Gedenkmünze: Roger Federer. Die Vorfreude der Fans ist riesig, der Ansturm legte den Online-Shop von Swissmint komplett lahm.
Auch der Maestro selber freut sich gewaltig.
Manch einer mag sich fragen, ob die silberne Münze wohl ein gutes Investment für die Zukunft sei.
Ruedi Kunzmann, Präsident des Numismatischen Vereins Zürich, macht solche Hoffnungen jedoch zu Nichte. Für ihn ist klar: Das Ganze ist eine sympathische Aktion, doch auf das grosse Geld sollen Fans nicht hoffen.
Moderne Münzen spielen kaum Gewinn ein
Kunzmann erklärt: «Es ist quasi unmöglich, mit modernen Münzen Geld zu verdienen.» Dies liege auch vor allem daran, dass die Münze des Tennis-Maestro mit grosser Wahrscheinlichkeit in hoher Auflage produziert wird. Das senke den Wert eines Objekts, so Kunzmann.
Nach seinen Erfahrungen kann mit einer Werterhöhung von maximal 40 Franken gerechnet werden. «Eine Preiserhöhung von mehreren 100% ist einfach unrealistisch und schlichtweg unmöglich!», betont er.
Auch sei es ein Problem, dass die Mehrheit der Käufer sogenannte «Sofa-Sammler» sind. Laut Kunzmann sind das neuere Sammler, welche sich bequem vom Sofa aus ihre Ware bestellen. So könnte man auch vergessen, dass sich irgendwo ernsthafte Interessenten der Münze befinden.
«Diese Münze wird wohl eher aus Freude an Roger Federer gekauft und nicht aus Freude am Münzen sammeln», so Kunzmann.
Münze mit Roger Federer kaum «begehrte Rarität»
«Die goldene Münze, welche in Planung ist, wird wahrscheinlich eher ein Flop», findet Kunzmann. Denn die Aufregung um die Münze wird wohl bald abflachen. «Wer schon eine silberne Münze besitzt, wird sich wohl kaum noch eine goldene zulegen.»
Er ist sich sicher: «Es ist sehr unwahrscheinlich das diese Münze zu einer begehrten Rarität wird.»
Etwas Gutes sieht der Numismatiker aber doch an der Münze: «Die Swissmint zeigt mit dieser Münze Mut zu Neuerungen. Das ist definitiv positiv zu bewerten.»