Museum erforscht Beziehung von Dürrenmatt, Hesse und Rilke zum Wein

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Lausanne,

Das Centre Dürrenmatt zeigt eine Wanderausstellung über die Beziehung von drei berühmten Autoren zum Wein.

friedrich dürrenmatt
Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) hat über zwanzig Jahre lang seinen Schreibprozess dokumentiert und darüber 30'000 Manuskriptseiten hinterlassen. (Archivbild) - keystone

Das Museum Centre Dürrenmatt in Neuenburg zeigt vom 3. Februar bis zum 19. Mai die Wanderausstellung «Dürrenmatt, Hesse, Rilke und der Wein». Die Literaten Friedrich Dürrenmatt, Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke hatten jeweils eine besondere Beziehung zum Wein – und zur Schweiz.

Jeder der drei Autoren hatte sich im 20. Jahrhundert in einer Schweizer Weinregion niedergelassen: Friedrich Dürrenmatt in Neuenburg, Hermann Hesse im Tessin und Rainer Maria Rilke im Wallis. Die Ausstellung zeigt anhand von Fotos, Zitaten und persönlichen Gegenständen die Beziehung der jeweiligen Autoren zum Wein und ihrer Wahlheimat in den Schweizer Weinbaugebieten.

So erfahren die Besucherinnen und Besucher, dass Hesse schon als Jugendlicher «Saufgelage» veranstaltet hatte, für die er sich schämte. Rilke hingegen schwor im Alter von 24 Jahren, nie wieder Alkohol zu trinken, genoss aber die Arbeit in den Wallisern Weinbergen. Der Dritte im Bunde, Dürrenmatt, liebte es, sich als «Lebemann» zu inszenieren und besass einen gut sortierten Weinkeller. «Wein ist in Dürrenmatts malerischen und literarischen Werken allgegenwärtig und ein Symbol für Geselligkeit und Freundschaft», sagte Duc-Hanh Luong, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Centre Dürrenmatt. «Man findet den Wein in seinen Theaterstücken, aber auch in seinen autobiografischen Erzählungen und in den Porträts, die er von seinen Angehörigen malte.»

Wein – ein Genuss mit Konsequenzen

Obwohl das Trinken in den in der Ausstellung gezeigten Texten oft gefeiert wird, werden auch Schattenseiten wie Alkoholmissbrauch und die Folgen für die Gesundheit thematisiert. Dürrenmatt etwa litt einen Grossteil seines Lebens an Diabetes und musste stets darauf achten, was er ass und trank. «Wieder zu viel getrunken [...] ich muss den Alkohol bremsen», wird der Autor in der Ausstellung zitiert.

«Man sieht, dass es nie eine gesunde Beziehung zum Wein gibt», sagte Duc-Hanh Luong. «Alle drei hatten eine schwierige Beziehung dazu.» Wein sei kein harmloses Nahrungsmittel, er könne fröhlich machen, aber auch schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen.

Zusammenarbeit verschiedener Museen

Fotografien der Walliser Künstlerin Laurence Bonvin begleiten die Ausstellung. Die für die Ausstellung geschaffenen Aufnahmen zeigen Elemente des Weinanbaus und der Weinherstellung.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Centre Dürrenmatt in Neuenburg, dem Museo Hermann Hesse in Montagnola, der Fondation Rilke in Siders und dem Weinmuseum in Siders und Salgesch.

Kommentare

User #5914 (nicht angemeldet)

Da wird mir Brecht.

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