Mutmasslicher Solothurner Brandstifter bestreitet Vorwürfe erneut

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Solothurn,

Im Prozess zur Brandserie im Solothurner Wasseramt 2022 bestritt der 35-jährige Angeklagte erneut die zwölf vorgeworfenen Brandstiftungen.

Brandserie Solothurn Wasseramt 2022
Im Prozess wegen der Brandserie im Solothurner Wasseramt 2022 wies der 35-jährige Angeklagte die zwölf vorgeworfenen Brandstiftungen zurück. (Archivbild) - sda - Kantonspolizei Solothurn

Im Prozess zur Brandserie im Solothurner Wasseramt im Jahr 2022 hat der 35-jährige Angeklagte die von der Staatsanwaltschaft vorgeworfenen zwölf Brandstiftungen erneut bestritten. «Ja» – dies sagte der Schweizer auf die Frage des Gerichtspräsidenten, ob er mit den Bränden nichts zu tun habe.

Die Beweislage spricht weitgehend gegen den Angeklagten, wie die Befragung am Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt in Solothurn am Montag deutlich machte. Die Verteidigerin kündigte trotzdem an, sie werde für ihren Mandanten einen Freispruch beantragen.

Bereits bei der ersten Brandstiftung am 2. April 2022 – das Clubhaus der Hornussergesellschaft Halten SO ging in Flammen auf – zeigten die ausgewerteten Handydaten, dass sich der Schweizer zur Tatzeit in diesem Gebiet aufgehalten hatte. Der Gerichtspräsident wollte vom Angeklagten an der Verhandlung am Montag daher wissen, wie er sich das erkläre. «Das weiss ich nicht», sagte der Mann.

Handydaten widersprechen der Aussage

Vor einem anderen Brand hatte er zuvor Bekannten eine Nachricht mit seinem Aufenthaltsort geschickt. Die Auswertung der Randdaten seines Handys zeigten jedoch, dass er in der Nähe des Brandortes gewesen war, wie in der Verhandlung zu erfahren war.

Wie er sich das alles erkläre, dass sich das Handy bei verschiedenen Antennen eingewählt habe, wollte der Gerichtspräsident wissen. Die Antwort des Angeklagten: «Ich weiss es nicht.» Auch die weiteren dem Gericht vorgelegten Beweisen stellte der Beschuldigte in Abrede.

Nicht bei allen vorgeworfenen Brandstiftungen liegen jedoch die Randdaten des Handys vor – weil der Telefonanbieter in dieser Zeit Probleme hatte, solche Daten zu speichern. Die Datenlage der Antennen sei dünn für klare Beweise gewesen, sagte ein Experte an der Verhandlung.

Beschuldigter suchte nachts auf Google Maps nach Brandobjekten

Gemäss Anklage suchte der Beschuldigte auch mitten in der Nacht auf Google Maps nach möglichen Brandobjekten – zum Beispiel nach einer Schreinerei. 53 Minuten später brannte es dort. Auch in zwei weiteren Fällen lief es so ab.

Bei einem Brand wurden die DNA-Spuren des Angeklagten gesichert. Diese Spuren stammten von einem Rundgang mit einem Feuerwehrkameraden, sagte er. Die DNA-Spuren wurden auf der Anzündwolle bei einem Holzlager gefunden. Bei der letzten Brandstiftung im Schulhaus Kriegstetten wurde der Angeklagte von einer Videokamera erfasst.

Auf dem Video sah man, wie der Beschuldigte das Schulhaus betritt – und kurz vor dem Brandausbruch wieder verlässt. Er habe die Türen kontrollieren wollen, sagte er vor Gericht. «Sie haben keine Türen kontrolliert, sondern gingen zielstrebig ins Untergeschoss», sagte der Gerichtspräsident. Der Angeklagte gab dazu keine plausible Antwort.

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