Muttenz BL: Bus-Chauffeur aus Basel erhält Berufsverbot
1,5 Jahre war er ohne Führerausweis in Basel als Bus-Chauffeur unterwegs – jetzt erhält der Mann ein Berufsverbot sowie eine bedingte Haftstrafe.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Basler Bus-Chauffeur arbeitete anderthalb Jahre ohne Führerausweis.
- Jetzt erhält er ein Berufsverbot – zum Landesverweis kommt es jedoch nicht.
1,5 Jahre war ein Basler Bus-Chauffeur ohne Fahrausweis unterwegs. Diesen verlor der in Ägypten geborene Mann nach einem Konflikt auf der Strasse: Im September 2019 ist er privat mit seinem Auto unterwegs. Dabei versucht er in Muttenz BL erfolglos, eine Frau zu überholen. Die beiden halten an und beginnen, sich zu beschimpfen.
Der Streit eskaliert, ein Passant schreitet ein. Schliesslich fährt der Bus-Chauffeur weiter, woraufhin sich der Passant vor das Auto stellt. Dieser wird mehrere Meter auf der Motorhaube mitgeschleift, ehe er herunterfällt.
Noch am selben Abend stellt sich der damalige Bus-Chauffeur der Polizei: Ihm wird der Führerausweis entzogen. Dennoch geht der Mann von März 2020 bis September 2021 weiter seinem Beruf nach.
Als er 2021 unter Kokaineinfluss am Steuer seines Privatautos erwischt wird, fliegt die Sache auf.
Nun wurde der Mann vom Strafgericht in Muttenz verurteilt: Er erhält eine bedingte Freiheitsstrafe von 13 Monaten auf Bewährung und eine Busse von 57 Tagessätzen à 110 Franken. Ausserdem wird ein Berufsverbot ausgesprochen.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann versuchte schwere Körperverletzung und Gefährdung des Lebens vor, wie «bazonline» berichtet. Hinzu kam der Fall, in dem er wegen Kokainkonsums am Steuer angeklagt wurde. Gedroht hatten dem Mann mit Ausweis B mehrere Jahre Haft und gar ein Landesverweis.
Auf diesen verzichtet das Gericht jedoch. Gerichtspräsident Christoph Spindler erklärt: Mit ausschlaggebend sei, dass der Beschuldigte nicht als Verbrecher in die Schweiz gekommen sei. Die Rede ist von einer «guten Prognose» für die Zukunft.
Busfahrer: «War nicht in Ordnung»
Im Vorfeld an die Gerichtsverhandlung hatte der ehemalige Busfahrer bereits versichert: «Im Bus war ich nie beeinträchtigt. Dieser Verantwortung war ich mir bewusst. Wenn ich mich nicht fit fühlte, habe ich mich krankgemeldet.» Mittlerweile sei er clean, so der 38-Jährige.
Rückblickend sei es «nicht in Ordnung» gewesen, ohne Ausweis Bus zu fahren. Er sei kein aggressiver Mensch und vor dem Vorfall in Muttenz nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Den Passanten habe er nicht verletzen wollen.