Mutter reisst Berner Lehrerin an den Haaren – Hausverbot
Ein Streit an der Primarschule Kirchberg BE eskaliert. Eine Mutter soll eine Lehrerin an den Haaren gezogen haben, weil diese ihr Kind unfair behandeln soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Streit zwischen einem Elternpaar und einer Lehrerin an einer Primarschule eskaliert.
- Beim Vorfall in Kirchberg BE soll es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.
- Eltern und Schule erzählen verschiedene Versionen des Tathergangs.
An der Primarschule Kirchberg BE eskaliert ein Streit zwischen einem Elternpaar und einer Lehrerin. Darüber berichtet die «Berner Zeitung».
Die Eltern stürmen während des Unterrichts auf das Schulgelände und geraten mit der Lehrerin ihres Sohnes aneinander. Es soll sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Nun hat die Mutter Hausverbot an der Schule.
Wenige Tage später wird auch ihr Sohn, ein Primarschüler, vorübergehend vom Unterricht suspendiert.
Diese Massnahme soll dem Buben helfen, sich bis zum Beginn der Frühlingsferien am kommenden Freitag zu beruhigen.
Lehrerin ruft um Hilfe
Laut einem offiziellen Schreiben der Schule beschimpften die Eltern die anwesende Lehrerin sowie die Schulverwaltung auf dem Schulgelände.
Die betroffene Lehrerin wollte laut der Schule das Problem draussen besprechen. Als der Vater nicht reagierte, ging sie auf ihn zu.
Daraufhin eskalierte es: Während der Vater die Lehrerin aus dem Raum zog, riss die Mutter sie gleichzeitig an ihren Haaren. Die Lehrerin rief um Hilfe.

Die Mutter erzählt der Zeitung eine andere Geschichte: Sie behauptet, die Lehrerin habe ihren Mann zuerst geschubst und dann gepackt – woraufhin sie eingriff, um sie zu stoppen.
Ihre Jacke habe sich dabei in den Haaren der Lehrerin verfangen. Als sie versucht habe, die Jacke zu befreien, begann die Lehrerin laut zu schreien.
Dieser Vorfall ist der Höhepunkt eines Konflikts, der sich über Monate hinweg entwickelt hat.
Mutter denkt, dass Sohn diskriminiert wird
Die Mutter ist seit längerem davon überzeugt, dass ihr Sohn im Unterricht unfair behandelt wird.
Sie äusserte diese Bedenken per E-Mail an die Redaktion der «Berner Zeitung», kurz bevor es zur Eskalation kommt.
Aus dem Mail ging hervor, dass ihr Sohn Schwierigkeiten in seiner Klasse hat. Unter anderem, weil Deutsch nicht seine Muttersprache ist.
Der Redaktion liegen Notizen von verschiedenen Gesprächen zwischen den Eltern und der Schule vor.
Die Notizen deuten darauf hin, dass die Lehrer den Jungen in eine Sonderklasse versetzen möchten. Diesen Vorschlag lehnt die Mutter strikt ab. Stattdessen behauptet sie, ihr Sohn werde im Unterricht gemobbt und diskriminiert.
Lehrerin erstattet wohl Anzeige
Der Bildungskommission in Kirchberg ist bewusst, dass die aktuelle Situation für alle Beteiligten schwierig ist.

«Die Sache beschäftigt alle sehr», sagt Gemeindepräsident Andreas Wyss (FDP). Er unterstützt die Schule.
Es sei ein Grundvertrauen erschüttert worden: «Die Lehrerschaft kann nicht mehr davon ausgehen, dass die Schule von vornherein ein sicherer Ort ist.»
Wyss weist die Vorwürfe des Mobbings und der Diskriminierung entschieden zurück. Die Schule habe allein das Wohl der Kinder im Auge.
Man kann davon ausgehen, dass sowohl die Schule als auch die betroffene Lehrerin Anzeige erstatten werden.