Nach 3 Toten: Wie gefährdet sind die restlichen Zürcher Elefanten?
Das Wichtigste in Kürze
- Innerhalb weniger Wochen starben im Zoo Zürich drei Elefanten.
- Nach Umesh und Omysha starb am Samstag Elefantenkuh Ruwani an den Folgen des Herpesvirus.
- Für die Tierpfleger sowie die beiden Herden sind die Todesfälle ein grosser Verlust.
Am Samstag erreicht die Schweiz erneut eine traurige Nachricht aus dem Zoo Zürich: Mit der fünfjährigen Elefantenkuh Ruwani stirbt innert kurzer Zeit ein dritter Elefant am Herpesvirus.
Zuvor fielen der zweijährige Elefantenbulle Umesh und die achtjährige Omysha dem Virus zum Opfer. Die Bestürzung über die Todesfälle ist gross. Für die zuständigen Tierpfleger sind diese besonders schmerzhaft.
«Grosser Verlust für die Herden»
«Im Zoo ist man immer nahe dran an Geburten, aber auch Todesfällen», erklärt Dr. Pascal Marty vom Zoo Zürich. «Zu langlebigen, charismatischen Tieren wie Elefanten hat ein Tierpfleger aber sicher eine engere Bindung als zu anderen Tieren.»
Auch die verbliebenen Elefanten leiden unter dem Verlust ihrer Artgenossen: «Die zwei Herden sind jetzt bedeutend kleiner», so Marty. Vor allem Omysha und Ruwani wären wohl für den Rest ihres Lebens in der Gruppe geblieben. «Daher ist es natürlich ein grosser Verlust für die Herden.»
Im Zoo Zürich gibt es zwei matriarchale Elefantengruppen. Zur einen gehörten Ruwani, ihre Mutter Farha und ihre Grossmutter Ceyla-Himali. Die andere bestand aus Umesh, Omysha und ihrer Mutter Indi und Schwester Chandra. Hinzu kommt Elefantenbulle Thai.
Ruwani sei gemäss der Mitteilung vom Samstag der letzte akut gefährdete Elefant gewesen. Aber: Bis einen Tag vor ihrem Tod zeigte sie keinerlei Krankheitsanzeichen. Könnten also bald weitere Elefanten im Zoo Zürich sterben?
Gehen Sie gerne in Zoos?
Marty gibt Entwarnung: Die verbliebenen Elefanten seien vom Alter her nicht mehr in der kritischen Phase. «Wir gehen davon aus, dass das Virus bei ihnen nicht mehr so einfach ausbrechen kann. Sie sollen alle schon Antikörper gebildet haben.»
Die erwachsenen Tiere seien «ungleich weniger gefährdet als die Jungtiere».
Marty stellt jedoch klar: «Trotzdem überwachen wir auch die erwachsenen Tiere regelmässig.»